Die Société des Artistes Indépendants (auch Salon des Indépendants), wurde am 29. Juli 1884 in Paris gegründet. Ziel der Vereinigung war es, mit ihren Ausstellungen eine unabhängige Gegenbewegung zum Ausstellungsbetrieb des Pariser Salons zu etablieren, der während des Zweiten Kaiserreiches im französischen Kunstbetrieb eine Monopolstellung einnahm. Die großen Ausstellungen des Salons boten der jährlich steigenden Zahl Pariser Künstler bis dahin die einzige Plattform, um ihr Werk einem breiten Publikum zu präsentieren. Die große Anzahl an eingereichten Werken, aber auch der starre Traditionalismus der Akademie führten dazu, dass eine immer größere Zahl an Werken von der Jury des Salons abgelehnt wurde. Insbesondere Künstler, die in ihrem Werk neue Wege beschritten und nicht mit den strengen Normen des Salons konformgingen, hatten kaum Chancen ausgestellt zu werden.
1884 erhielt eine Gruppe abgelehnter Künstler vom Ministerium für bildende Kunst die Erlaubnis zu einer eigenen Ausstellung im Pavillon de la Ville de Paris. Vom 15. Mai bis zum 15. Juli konnten dort über 400 Künstler mehr als 5000 Werke in der ersten ‚Freien Ausstellung zeitgenössischer Kunst‘ dem Publikum präsentieren. Im Anschluss gründeten u. a. Albert Dubois-Pillet, Odilon Redon, Georges Seurat und Paul Signac die Société des Artistes Indépendants, die fortan jährlich einen eigenen Salon veranstaltete. Anstatt durch eine Auswahljury zugelassen zu werden, konnte dort jeder Künstler gegen die Zahlung einer Gebühr seine Werke präsentieren. Auch verzichtete der Salon des Indépendants auf das von der Akademie verwendete Auszeichnungssystem und überließ dem Publikum die Bewertung und die Diskussion der ausgestellten Kunstwerke. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kamen die Ausstellungstätigkeiten der Société zum Erliegen, jedoch blieb die Vereinigung weiterhin aktiv und besteht bis heute.
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