Bei Fluxus handelt es sich um eine Form der Aktionskunst, die ab dem Ende der 1950er Jahre von einer internationalen Künstlerbewegung, parallel zum Happening entwickelt wurde. Die Bewegung fand ihren Ursprung in der New Yorker Musik- und Literaturszene. Einen wichtigen Impuls für ihre Entwicklung lieferten John Cages Kurse für experimentelle Komposition an der dortigen ‚New School for Social Research‘.
Der Begriff ‚Fluxus‘ wurde erstmals 1961 von dem Künstler George Maciunas verwendet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Litauen geflohen, ließ dieser sich in New York nieder, wo er einer Gruppe von Avantgarde-Künstlern und -musikern um John Cage und La Monte Young begegnete. Er definierte Fluxus als eine Bewegung bei der sich ‚kulturelle, soziale und politische Revolutionäre zu einer gemeinsamen Front und Aktion vereinen‘. 1961 zog Maciunas nach Wiesbaden. Dort organisierte er im Juni 1962 ein Festival unter dem Namen ‚Aprés Cage‘. Bereits im September desselben Jahres fand in Wiesbaden das dreiwöchige Festival ‚Fluxus: Internationale Festspiele Neuester Musik‘ statt, das den Auftakt für eine Reihe an Veranstaltungen in ganz Europa darstellte.
Fluxus umfasset unterschiedliche performative Elemente wie Pantomime und Musik, aber auch literarische Ausdrucksformen und den Einsatz von Objekten. Das entgrenzte ‚Zusammenfließen‘ der einzelnen Kunstformen kommt dabei im Namen der Bewegung (lat. fluere, dt. fließen) zum Ausdruck. Die Vorführungen der Bewegung waren geprägt vom experimentellen Umgang mit unkonventionellen Ausdrucksformen und hatten die Eröffnung einer neuen Wirklichkeitsebene und die Verbindung der Kunst mit dem alltäglichen Leben zum Ziel. Fluxus verstand sich als Antibewegung zur etablierten künstlerischen Praxis und verweist damit auf im Dadaismus, Futurismus und Surrealismus begründete Konzepte.
Der Ablauf eines Fluxus-Events wurde nicht detailliert, sondern nur skizzenhaft vorausgeplant, wodurch den Akteuren ein erweiterter Handlungsraum offenstand. Die Aktionen waren spontan, und spielten mit minimalistischen, witzigen, aber auch schockierenden Elementen. Im Gegensatz zum Happening, bei dem die Beteiligung des Publikums fester Bestandteil der Aktion war, war diese bei Fluxus nicht vorgesehen, konnte den Ablauf eines Events aber dennoch beeinflussen.
Zu wichtigen Vertretern der Fluxus-Bewegung zählen George Brecht, Dick Higgins, Alison Knowles, Jackson Mac Low, Yoko Ono, Nam June Paik und George Maciunas. Fluxus beeinflusste die Entwicklung unterschiedlicher Kunstrichtungen wie z. B. Videokunst, Mail Art oder die Konzeptkunst.
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