Der Akademismus (auch Akademische Kunst oder Salonmalerei) hatte seine Hochzeit vom 17. bis ins 19. Jahrhundert und entstand unter dem Einfluss der europäischen Kunstakademien. Die erste dieser Akademien, die „Accademia delle Arti del Disegno“, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts in Florenz gegründet. Ihr Konzept, das die gezielte und strenge Ausbildung junger Künstler verfolgte, fand daraufhin europaweit Nachahmung. In besonderer Weise prägend für den Akademismus wurde die 1797 gegründete École des Beaux-Arts in Paris.
Die planmäßige Lehre der Malerei und Bildhauerei nach strengen klassizistischen Regeln, die sich am Stil der griechischen und römischen Antike orientierten, stärkte die gesellschaftliche Position der Kunst. Durch ihre Erhebung der Kunst zur Wissenschaft, stand Künstlern nun dieselbe Anerkennung zu wie Mitgliedern anderer akademischer Berufsgruppen. Innerhalb kurzer Zeit entwickelten sich die Akademien in Europa zur einflussreichsten Instanz in Fragen der Vermittlung und Bewertung von Kunst. So prägten sie auch über mehrere Jahrhunderte hinweg die Vorstellung von Ideal und Schönheit.
Stilistisch zielte der Akademismus auf eine möglichst realistische, jedoch auch idealisierte Wiedergabe bzw. Nachahmung der Wirklichkeit. Die Künstler strebten nach perfekter Technik, um Farben, Formen und Stofflichkeit sowie Licht und Schatten, in geradezu naturalistischer Qualität abbilden zu können. Inhaltlich folgte die akademische Kunst einem eng abgegrenzten Kanon, der sich aus Themen der Literatur, Mythologie und Geschichte bediente. Alltägliche Themen wurden hingegen als nicht bildwürdig erachtet.
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