Maltechnik, deren Bezeichnung auf die Verwendung von natürlichen oder künstlichen Ölen als Bindemittel für die Farbpigmente zurückgeht. Diese Binde- und Verdünnungsmittel bewirken den spezifischen Effekt farbiger Leuchtkraft der Werke, die auf der relativ jungen, aber seit dem 17. Jh. gebräuchlichsten Technik der Tafelmalerei beruhen. Die Ölmalerei ist für bestimmte Darstellungs- und Gestaltungsabsichten besonders geeignet und wurde daher über lange historische Zeiträume favorisiert. Die Bindemittel haben Einfluss auf Trockenvorgänge, Konsistenz und Lichtbrechungsvermögen der Farbschichten, als fette oxidierende Öle auch auf das Vergilben im Alterungsprozess. Die Eigenschaften der Ölfarben lassen es zu, dass sie sowohl lasierend (Lasur, Lasieren) als auch deckend aufgetragen, pastos oder dünn und durchschimmernd vermalt und übereinander gemalt werden können, ohne ineinander zu laufen. Malgründe sind meist Leinwand, Holz oder Pappe. In der Kunstgeschichte spricht man von Öl auf Leinwand, Öl auf Holz oder Öl auf Pappe.
Historisch ist die Ölmalerei als bildkünstlerische Technik der Tafelmalerei aus der Temperamalerei hervorgegangen. Die nach Vasari lange als Erfinder der Ölmalerei geltenden Brüder van Eyck haben vermutlich in den Niederlanden als eine der ersten den Versuch gemacht, ihrem Tempera-Bindemittel von vornherein Öl oder Ölfirnis beizugeben, anstatt – wie es seit Giotto üblich war – dem fertigen Temperabild nachträglich einen heißen fetten Ölfirnis aufzustreichen (Öltemperamalerei), und damit die bereits bekannte Technik verfeinert.
In Kooperation mit dem Seemann Verlag
Aus: Lexikon der Kunst: Ölmalerei. Lexikon der Kunst
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