Im 17. Jh. aus dem Französischem übernommen, von mittellat. „smaltum“ und ahd. „smelzan“ [Schmelze], „Schmelzglas“; „emailliertes Stuck“. Als Email bezeichnet man den festen Verband des Metalls mit einer ihm aufgeschmolzenen Farbglasmasse. Es dient der farbigen Verzierung von Geräten und Gegenständen und darüber hinaus zur Emailmalerei. Zur Herstellung von Email werden die Glasstücke pulverisiert, als geschlammter feuchter Brei auf den Rezipienten gebracht oder in trockenem Zustand, mit Haftmitteln versehen, ihm aufgesiebt und in oxydierender Atmosphäre bei einer Temperatur von 750-900 °C aufgebrannt. Alle Metalle und Legierungen, deren Schmelzpunkt über dem der Glasflüsse liegt, sind emaillierbar; am gebräuchlichsten sind Gold, Silber, Kupfer, Bronze, Tombak. Mit Metalloxiden, den Glasflüssen beigegeben, werden die verschiedenen Farbtöne des Emails erzielt. Diese Glasflüsse werden je nach Transparenz als opake (undurchsichtige) oder transluzide (durchsichtige) unterschieden. Die wesentlichsten älteren techn. Angaben befinden sich in der Schedula diversarum artium des Theophilus Presbyter, danach bei B. Cellini 1568. - Bei der Emaillierung großer Flachen ist es angebracht, die Rückseite ebenfalls zu beschmelzen (Contreémail), um ein Verspannen des Rezipienten zu vermeiden. Eine qualitätvolle Emaillierung erfordert meist die mehrmalige Wiederholung des Schmelzprozesses. Verschiedenfarbige Glasflüsse können unter geeigneten technischen Voraussetzungen übereinander geschmolzen werden. Drahtemail entsteht, indem einem Rezipienten Drähte (hochkant gestellte Flachdrähte oder Runddraht), deren Anordnung zugleich die Begrenzung des Dekors bildet, aufgelötet werden, oder nach heutiger Praxis, indem man gewöhnlich gekordelte oder tordierte Drähte in eine vorgebrannte, dünne
Schmelzfläche, freie Muster bildend, einbrennt, Der Glasfluß sinkt im ersten Falle zwischen den Drahten ein, es entstehen spiegelnde Mulden; im zweiten Falle sinken die Drähte in
den Schmelz ein, ohne jedoch zu versinken; die Oberflache des Draht-Emails ist also uneben. Im Gegensatz dazu ist die Oberfläche des Zellenschmelzes (émail cloisonné; von franz. Cloison „Scheidenwand“) eben; verwendet werden hierbei ausschließlich hochkantgestellte Flachdrähte, sie sind als sogenannte Zellen (durch den Verlauf ihrer Biergungen in sich stehend und einen Zwischenraum umschließend) gebildet und ergeben in ihrer Fläche überspannenden Zusammensetzung Ornamente oder figürliche Darstellungen. Die Zellen werden durch mehrmaliges Betragen und Brennen gefüllt, das Cloisonné geschliffen, glanzgebrannt und poliert.
Die Email-Arbeiten des Fernen Ostens scheinen keiner eigenständigen Tradition entwachsen zu sein. Chinesischen Quellen zufolge wurde die Zellenschmelztechnik erst zur Yuan-Zeit (1279-1368) aus dem Westen eingeführt.
In Kooperation mit dem Seemann Verlag
Aus: Lexikon der Kunst
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