Mit Malmittel bzw. Wasser vermalbare Kunstharz-Dispersions-Künstlerfarben, die sich aufgrund chemisch-physikalischer Eigenschaften ihres Bindemittels durch größere Licht- und Witterungsbeständigkeit, Flexibilität sowie Adhäsionsbereitschaft auszeichnen und eine technisch sorglosere und weniger umständliche Handhabung erlauben. Ihres raschen Trocknungsprozesses wegen ist eine sich über längere Zeiträume erstreckende Naß-in-naß-Malerei, wie sie die Ölfarbe zulässt, mit Acrylfarben nicht möglich.
Seit der amerikanischen Farbenindustrie im Jahr 1954 erstmals die Erzeugung eines als Farbträger geeigneten Acrylharzes in Emulsionsform gelang, haben renommierte Künstlerfarben-Hersteller in Amerika und Europa, die zunächst ausschließlich als Anstrich- und Lackfarben für Haushalt, Gewerbe und Industrie auf den Markt gebrachten Acrylfarben farbtechnologisch weiterentwickelt und vervollkommnet. Als nutzbringend erwiesen sich hierbei nicht zuletzt die von experimentierfreudigen zeitgenössischen Künstlern, so einer Reihe amerikanischer Neuer Realisten wie Roy Lichtenstein (geb. 1923 in New York) und Andy Warhol (geb. 1930 in New York), aber auch von mexikanischen Wandmalern mit dem neuen Medium gemachten Erfahrungen. Wie verbreitet die Verwendung von Acrylharz-Dispersions-Künstlerfarben heute schon ist, zeigt die Tatsache, dass sich die in den Katalogen internationaler Ausstellungen immer häufiger anzutreffende lapidare Werkbezeichnung „acrylics“ für mit Kunstharzfarben gefertigte Malereien im angelsächsischen Sprachgebrauch bereits eingebürgert hat.
In Kooperation mit dem Seemann Verlag
Aus: Sachwörterbuch der Weltmalerei: Acrylfarben. Kindlers Malereilexikon
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