1866 Moskau - 1944 Neuilly-sur-Seine
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
04.06.2010,
Los
69
Taxe: € 80.000
Ergebnis: €
193.500
(inkl. Aufgeld)
Kandinsky, Wassily
1866 Moskau - 1944 Neuilly-sur-Seine
Ohne Titel. 1918. Aquarell und Tusche auf Velin. 28,3 x 22,4cm. Monogrammiert und datiert unten links: K (im Halbkreis) 18. Rahmen.
Provenienz:
Galerie Rusche, Köln
Privatsammlung
Literatur:
Vivian Endicott Barnett, Kandinsky - Werkverzeichnis der Aquarelle, Band I 1900-1921, München 1992, Wvz.-Nr. 506
Als russischer Staatsangehöriger ist Wassily Kandinsky mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 gezwungen, Deutschland zu verlassen. Über die Schweiz kehrt er in sein Heimatland zurück, wo er bis 1921 überwiegend in Moskau lebt und arbeitet. Während dieser Jahre ist seine Kunstproduktion, abgesehen von Ausnahmen, sehr unausgeglichen. Erst ab 1919 nimmt Kandinsky seine frühere Arbeitsweise wieder auf. Gründe dafür sind nicht nur die kriegsbedingten Ereignisse, sondern auch finanzielle Probleme (ihm fehlt der Kontakt zu seinen Sammlern und im Zuge der Russischen Revolution verliert er sein gesamtes Vermögen) sowie persönliche Umstände (die endgültige Trennung von Gabriele Münter). Hinzu kommt, dass er nach dem politischen Umbruch 1918 eine aktive Rolle im kulturellen Leben Moskaus übernimmt: Er ist Mitglied der Abteilung für Bildende Künste im Volkskommissariat für kulturelle Bildung und der Sektion Malerei des Institutes für Künstlerische Kultur, Direktor des Museums für Malerische Kultur und Lehrer an den Freien Staatlichen Kunstwerkstätten.
Es ist also nicht verwunderlich, dass Kandinsky zeitweise - wie etwa 1918 - überhaupt keine Ölbilder malt. Dafür fertigt er zahlreiche Aquarelle, Zeichnungen, Druckgraphiken und Hinterglasbilder an. Neben realitätsbezogenen Darstellung (Landschaften sowie Märchen- und Biedermeier-Sujets) arbeitet er auch an völlig abstrakten Kompositionen, in denen er an sein Münchner Schaffen anknüpft. Zu diesen zählt die vorliegende Papierarbeit. Wie viele Aquarelle dieser Jahre dient sie ihm nicht als eine detaillierte Vorstudie für ein Gemälde, wie es in den Vorkriegsjahren der Fall war. Vielmehr ist sie ihm eine Art Fingerübung zur Findung neuer Bildideen. So schreibt er an Gabriele Münter: "Ich arbeite viel in Aquarell. Die Arbeit erfordert größte Präzision und ich muß mich sozusagen in der Kunst des Goldschmiedes schulen. Sie sind mir eine Hilfe für die großen Gemälde, die Schritt für Schritt in meinem Inneren Gestalt annehmen." (16.11.1915, zit. nach Ausst.-Kat. Kandinky - Kleine Freuden, Aquarell und Zeichnungen, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf u.a. 1992, S. 36). Die düstere Stimmung, die auch in anderen abstrakten Aquarellen der Zeit zum Ausdruck kommt, scheint Kandinskys Lebensgefühl widerzuspiegeln, denn sein Alltag in Russland ist geprägt von Hunger, Kälte und schwersten Entbehrungen.
Robert van den Valentyn
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289. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
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04.06.2010,
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