Vaclav Radimsky - Sommerlandschaft, 76320-1, Van Ham Kunstauktionen — Václav Radimský: Sommerlandschaft aus unserer Rubrik: Gemälde Neuerer Meister

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Václav Radimský - Sommerlandschaft

1867 Kolin - 1946 Kolin

Fine Art
am 15.05.2023, Los 276
Taxe: € 25.000
Ergebnis: € 26.400
(inkl. Aufgeld)

RADIMSKÝ, VÁCLAVKolin 1867 - 1946

Titel: Sommerlandschaft.
Obstbäume am Bachlauf.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 72 x 97,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Radimsky.
Rahmen: Rahmen.

Provenienz:
Privatbesitz Slowenien, seit 1915.

Václav Radimský hat den Impressionismus nach Böhmen und Tschechien gebracht.

Auf diese einfache Formel lässt sich die Bedeutung dieses Malers bringen - und doch beschreibt sie nicht die Begeisterung, die diesem Künstler von seinen Zeitgenossen in der Heimat und in seiner Wahlheimat entgegengebracht wurde. Geboren in Kolin wendet er sich direkt nach seiner Gymnasialzeit der Malerei zu und findet über einige Umwege in München und Wien dennoch sehr schnell seinen Weg zur Ecole de Barbizon - und letzten Endes zu den großen Impressionisten um Pissarro und Monet. Speziell mit letzterem verbindet ihn eine künstlerische und persönliche Freundschaft, so dass er ganz in der Nähe des Meisters bei Giverny eine Mühle mit Atelier erwirbt.

Radimský imitiert nicht den Stil Claude Monets, vielmehr orientiert er sich an ihm und dessen Auffassung von Natur und Licht und findet so zu seiner sehr eigenen Bildsprache, der er Zeit seines Lebens treu bleibt. Er wandert viel in der Natur und spielt mit der Wirkung des Lichteinfalls zu unterschiedlichen Tageszeiten oder mit den vielfältigen Reflexionen auf der Wasseroberfläche.

Sein ihm eigener Impressionismus macht ihn schnell berühmt und hochgeschätzt. Und dies nicht nur in seiner Heimat, in die er viele seiner Werke schickt, sondern auch in Paris, ganz Frankreich sowie den europäischen Kunstzentren, wo er zahlreiche begeisterte Abnehmer findet.

Die ersten 13 Jahre des neuen Jahrhunderts sind sicherlich sein malerischer und wirtschaftlicher Höhepunkt - der jedoch jäh durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges beendet wird. Radimský muss in der österreichisch-ungarischen Armee dienen, den Kriegsgegnern seiner französischen Wahlheimat. Er wird verhaftet und erst auf Intervention des französischen Ministerpräsidenten entlassen. Anschließend kehrt er zurück in seine Heimat nach Kolin, wo er bis zu seinem Tod wohnen bleibt - desillusioniert, aber weiterhin sehr produktiv: er erkundet und malt die dortigen Elbauen und kann sich so erneut einigen Wohlstand und Erfolg erarbeiten. 2011 würdigt eine Ausstellung in Prag anlässlich seines 65. Todestages sein Lebenswerk und bringt ihn wieder zurück in den Focus. Spätestens seitdem werden Radimskýs meisterhafte und farbenfrohe Landschaften im Impressionismus tschechischer Ausprägung international gesucht.

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