1908 München - 2009 München
Modern | Post War | Contemporary Art
am
05.06.2023,
Los
350
Taxe: € 30.000
Ergebnis: €
36.960
(inkl. Aufgeld)
GEIGER, RUPPRECHT
München 1908 - 2009
Titel: "446/66".
Datierung: 1966.
Technik: Öl und Acryl auf Leinwand.
Maße: 80 x 90cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben rechts: Geiger 66. Zudem auf dem Keilrahmen bezeichnet: 446/66.
Rahmen/Sockel: Atelierleiste.
Provenienz:
- Galleria Peccolo, Livorno (Aufkleber)
- Privatsammlung Norddeutschland
Ausstellungen:
- Kestner-Gesellschaft, Hannover 1967
- Städtische Kunsthalle, Düsseldorf 1967
Literatur:
- Dornacher, Pia/Geiger, Julia/Geiger, Rupprecht: Rupprecht Geiger - Werkverzeichnis 1942-2002, Gemälde und Objekte, Architekturbezogene Kunst, München 2003, WVZ.-Nr. 429, Abb.
- Geiger zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Farbfeldmalerei
- Seine leuchtenden Farbfelder mit reduzierten Formen aus den 1960er Jahren zählen zu den gefragtesten Arbeiten auf dem Kunstmarkt
- Rot ist eine der wichtigsten Farben in Geigers Oeuvre
Der ausgebildete Architekt Rupprecht Geiger findet als Autodidakt zur Malerei. Als einziger Sohn des Malers und Grafikers Willi Geiger zeichnet und aquarelliert er schon als Jugendlicher. Hier prägen ihn besonders Natureindrücke südlicher Landschaften. Dies setzt sich während des Zweiten Weltkriegs fort: Es entstehen erste, dunkeltonige Landschaften in Russland und Griechenland, die noch nichts von seiner späteren Passion für die Farbe Rot und die reduzierten, abstrakten Formen erahnen lassen.
Aber schon hier interessieren Geiger vornehmlich die Farbstimmungen, weniger die reale Landschaft. "All diese Farberlebnisse, diese intensiven Landschaftseindrücke wirkten zusammen. Wobei ich mit Landschaftseindrücken' nicht Baum, Berg und Fels meine, sondern eben die Farbstimmung." (Rupprecht Geiger, in: Farbe ist Element, Düsseldorf 1975, o.S., zit. nach: Morschel, Jürgen, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 1, München 1988/92, S.3)
Nach 1945 beginnt dann auch die formale Hinwendung des Künstlers zur abstrakten, reinen Form, die später in rot leuchtenden, klaren Formen (Oval, Kreis, Rechteck) mündet, für die die Malerei Geigers bekannt ist. Geiger strebt Reduktion und Klarheit in der Form an, aus der die Farbe gelöst werden soll, die als autonome Kraft verstanden wird. "Die Vielfalt abstrakter Formen mit ihren oft skurrilen Umgrenzungslinien lenkt von der Farbe ab, während bei archetypischen Formen, wie Rechteck und Kreis, die Farbe unbeeinflusst hervortreten kann" (Rupprecht Geiger, zit. nach: Morschel, Jürgen, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 1, München 1988/92, S. 10).
Das angebotene Werk spiegelt genau diese künstlerische Intention wieder. Das rote Rechteck kann auf der weiß grundierten Leinwand unbeeinflusst hervortreten und in den Raum und auf den Betrachter wirken.
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