1858 Tapiau/Ostpreußen - 1925 Zandvoort
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
01.12.2011,
Los
272
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
59.500
(inkl. Aufgeld)
Corinth, Lovis
1858 Tapiau/Ostpreußen - 1925 Zandvoort
Studie für "das Bankett". 1925. Aquarell auf Velin. 25 x 31,5cm. Signiert und datiert unten links: Lovis Corinth / Februar 1925. Rahmen.
Auf der Rückseite des Blattes befindet sich ein Briefentwurf, in dem es um ein Bild und
die Summe von 12.000 Mark geht. Hier ist ein Zollstempel in der oberen linken Ecke zu
finden.
Provenienz:
Allan und Jean Frumkin, Chicago und New York (Lt. Kornfeld, Auktion 16. Juni 2006, Los
47).
Über ein halbes Jahrhundert - von 1872 bis zu seinem Lebensende - hat Lovis Corinth
aquarelliert, wobei für ihn die Technik im Verlauf seines malerischen Schaffens immer mehr
an Bedeutung gewinnt. Kennzeichnend für seine Aquarelle ist die Individualität der
künstlerischen Form: "Alles verbindet sich zu einer organischen Struktur, die permanent in
Auflösung begriffen zu sein scheint. Die Blätter künden gleichsam von einem lustvollen
Wettlauf des Pinsels gegen das Fließen der Farblösung. Die Lust am Ringen mit der Form im
empfindlichen Medium des nassen Blattes dominiert stets über die mimetische Zähmung des
Motivs. Es wirkt, als habe Corinth die Farbe bisweilen in großer Erregung auf das Papier
gepeitscht.
Unter seinem Pinsel gerät das an sich zarte und leise Medium der
Aquarellmalerei zu einem dramatischen Kraftakt. Zugleich künden die Blätter von einer
überaus sensiblen Neugier, die sich etwa in Form gebrochener Akkorde gewagter
Farbimprovisationen wie mit kindlich unbeschwerter Autonomie Bahn bricht. Und dennoch:
seine Aquarelle sind gegenständliche Darstellungen von geradezu konservativer Motivik. Sie
entstehen in unmittelbarer Abhängigkeit von Landschaften, sorgfältig arrangierten
Stillleben, posierenden Modellen oder literarischen Vorlagen. Ihren eigentümlichen
Charakter entfalten Corinths Aquarelle im Auseinanderstreben von gegenständlichem Motiv
und gestischen Kolorismus." (Nils Ohlsen, in Ausst.-Kat. Kunsthalle in Emden 2004, S.12)
Dies trifft auch auf die späten Aquarelle des Künstlers zu, die von einem hohen
Abstraktionsgrad geprägt sind. Auch wenn es uns auf den ersten Blick etwas schwerfällt, so
sieht man, dass Corinth auch bei der hier vorliegenden Studie dem Gegenstand verhaftet
bleibt. Denn bei genauerer Betrachtung des "wilden Farbenmeers" kann man mittig im
Vordergrund einen am Tisch sitzenden Mann, der seinen Kopf nach rechts wendet, sowie im
linken oberen Blattbereich zwei stehende Figuren erkennen.
Bei diesem Bild handelt es sich möglicherweise um eine Vorarbeit zu dem zeitgleichen
Aquarell "Das Bankett". Die Datierung beider Blätter "Februar 1925" verweist darauf, dass
es sich bei dem Festessen um das Diner nach der Generalversammlung der Berliner Secession
am 6. Februar oder um den zwei Tage später stattfindenden "Tanztee" der
Künstlervereinigung handeln könnte.
Johann Herkenhöner
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306. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
am
01.12.2011,
Los
272
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
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