1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Moderne und Zeitgenössische Kunst (25.+26.11.2015)
am
25.11.2015,
Los
36
Taxe: € 200.000
Ergebnis: €
258.000
(inkl. Aufgeld)
Hofer, Karl
1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
"Stilleben mit Laute". 1929/30/31. Öl auf Leinwand. 66 x 100cm. Monogrammiert unten rechts: CH (ligiert). Monogrammiert und datiert unten links CH31 (lig.).Verso auf dem Keilrahmen vom Künstler betitelt. Rahmen.
Provenienz:
Galerie A. Flechtheim, Berlin/Düsseldorf (Aufkleber)
Galerie Nierendorf, Berlin (Aufkleber)
Privatsammlung Mainz
Ausstellungen:
Galerie A. Flechtheim, Berlin 1931, Nr. 14 (datiert: 1929, vollendet 1930)
Galerie Valentien, Stuttgart 1935
Literatur (Auswahl):
Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer, Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 2, VAN HAM Art Publications, Köln 2007, Wvz.-Nr. 880 B mit s/w Abb.
Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer, Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 1, VAN HAM Art Publications, Köln 2007, S. 112 (Farbabb.)
Osborn, M.: Karl Hofers Wandlung, in: Vossische Zeitung (Berlin), 10.3.1931 (Abendausgabe)
Creative Art, 12.1933, März, S. 231 (Abb.: Still Life. College Art Association/Durand-Ruel Gallery)
Pfeiffer-Belli, E.: Bilder von Carl Hofer, in: Stuttgarter Neues Tagesblatt, Nr. 340, 23.7.1935 (Abendausgabe), S. 9 (Stilleben mit Gitarre)
Weltkunst, 62.1992, H. 2, 15.1., US1 (Farbabb.: Anzeige Kunstsalon Franke, Köln)
Karl Hofer verstand sich selbst nicht als Chronist seiner Zeit, der das, was um ihn herum geschah in seinen Bildern darstellte.
Dennoch kann man insbesondere in seinen Werken aus den dreißiger und vierziger Jahren eine kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart erkennen: er übertrug dabei seine Gedanken jedoch in eine zeitlose Bildsprache, in der seine Figuren und Kompositionen stellvertretend für den Menschen und das Menschsein selbst auftreten.
Die Laute ist in Hofers Werk ein häufig wiederkehrendes Motiv, das bereits in der Renaissance beliebt war und im 20. Jahrhundert von vielen Malern wiederentdeckt wurde. Im Oeuvre Karl Hofers ist es unter anderem in zahlreichen Portraits junger Frauen mit diesem Musikinstrument zu finden und wurde häufig variiert. Die Dargestellten wirken hierbei stets in sich gekehrt, in Gedanken oder in das Lautenspiel versunken, ohne eine Beziehung zum Betrachter herzustellen. Hofer verzichtet auf eine detaillierte Raumdarstellung und rückt somit das Instrument und die Dargestellten in den Fokus. Es sind Bilder der inneren Ruhe und Entrücktheit von der Gegenwart.
Diese Stimmung finden wir auch in dem "Stilleben mit Laute" von 1929-31 wieder, das gleichzeitig auch als Ausdruck der inneren Einkehr Hofers verstanden werden kann. Betrachtet man den politischen Druck, dem Hofer im Dritten Reich ausgesetzt war (von den Nationalsozialisten geahndet, als "entartet" stigmatisiert und schließlich mit einem Arbeitsverbot bedacht, sodass er 1933 seines Lehramtes an der Hochschule für Bildende Künste enthoben wurde), erscheint es nur all zu verständlich, dass er die Laute nicht "in Aktion", im Rahmen eines ausgelassenen Festes oder in mitten eines üppig gedeckten Tisches malte. Der räumliche Hintergrund bleibt auch hier diffus, die Gegenstände wirken verlassen und in keinen zeitlichen oder historischen Zusammenhang gesetzt. Einzig die umgeworfene Weinflasche unten links, der wehende Henkel der Flasche rechts auf dem Tisch und die scheinbar hastig niedergelegte Laute könnten auf einen plötzlichen Aufbruch hindeuten. So bleibt der Betrachter im Unklaren und wird dennoch Zeuge einer bedrückenden und gleichzeitig zeitlosen Szenerie.
(Vgl. Ausst.-Kat. Kunsthalle Emden 2012, S. 154-155).
Robert van den Valentyn
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363. Moderne und Zeitgenössische Kunst (25.+26.11.2015),
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