1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Modern
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27.11.2019,
Los
23
Taxe: € 100.000
Ergebnis: €
129.000
(inkl. Aufgeld)
HOFER, KARL
1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Titel: Figürliche Komposition (Vier sitzende Frauen in Landschaft).
Datierung: Um 1930.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 63,5 x 90cm.
Monogrammiert: CH (ligiert). Bezeichnet (vom Künstler?) verso oben auf Keilrahmen: figürliche Komposition.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Dore und Walter Meyer-Vax (1930 Geschenk des Künstlers)
- Dr. Richard Hiepe, München
- Privatsammlung Saarbrücken
- Privatsammlung Bergisch-Gladbach
Ausstellungen:
- Galerie Flechtheim, Berlin 1931, Nr. 18 (Aufkleberreste mit der Nr.: B4129)
Literatur:
- Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer - Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 2, VAN HAM Art Publications, Köln 2007, WVZ.-Nr. 903, Abb. (hier abweichende Maße: 64 x 88cm)
Die Auseinandersetzung mit den modernen Kunstströmungen Europas führte Karl Hofer zu einer unverwechselbaren Malweise. Seine stimmungsvollen Bilder kennzeichnen meist spröde, gedämpfte Farbklänge, schlichte Strukturen und einfache, große Flächen. Trotz der Hinwendung zur Klassizität und Sachlichkeit klingen in den Werken die schwermütigen Empfindungen des Künstlers mit.
So auch in unserer "Figürlichen Komposition": Vier nackte junge Frauen ruhen, wohl nach dem Bade, in einer stark abstrahierten Felsenlandschaft, durch die ein kleiner Einschnitt die Sicht auf ein Gewässer freigibt.
Dicht gedrängt sitzen sie beisammen. Ganz bei sich, folgt jede von ihnen ihren eigenen Gedanken, wobei drei den Blick nach innen richten und die links Sitzende sinnend in die Ferne schaut. So findet trotz des engen Zusammenseins zwischen den Frauen keine Kommunikation statt. Die Ungezwungenheit, mit der sie sich in ihre Nacktheit geben, zeigt, dass sie sich in diesem äußerst intimen Moment unbeobachtet fühlen. Hier einzudringen ist uns nicht möglich, denn dies verwehrt uns der langgestreckte Körper des Rückenaktes im Vordergrund. Dennoch oder gerade deswegen zieht uns die eigentümliche, geheimnisvolle Atmosphäre dieser Szenerie in den Bann.
Aus dem stummen Beieinander und der stereotypen Wiedergabe der Frauen gewinnt das Gemälde seine Expressivität. Diese wird gesteigert durch den Kontrast zwischen der Farbgebung der weiblichen Körper in Rosé- und Weißnuancen und der Farbgebung der sie umgebenden Felsen in Blau-, Grün- und Brauntönen. Trotz des distanzierten Blickes und des Verzichts auf erzählerische Elemente gelingt es Hofer hier, eine Sicht hinter die Oberfläche zu geben und er erreicht somit eine allgemeingültige Aussage. Wie Max Beckmann oder Otto Dix will der Künstler das kulturelle Zeitgeschehen in seinen Bildern erfassen, doch im Gegensatz zu den Künstlerkollegen tut er dies mit leiser Stimme und ohne Aggressivität.
2008 veröffentlicht VAN HAM Art Publications das dreibändige Werkverzeichnis der Gemälde Karl Hofers, erstellt von Karl Bernhard Wohlert. 2012 gründet VAN HAM Art Publications das Karl Hofer Komitee und 2015 präsentiert VAN HAM Art Publications das Werkverzeichnis der Skizzenbücher
www.karlhofer.info.
Robert van den Valentyn
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