1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Moderne Kunst / Zeitgenössische Kunst
am
28.11.2012,
Los
67
Taxe: € 120.000
Ergebnis: €
180.600
(inkl. Aufgeld)
Hofer, Karl
1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Mädchen mit Triangel. Öl. Leinwand. 95 x 72cm. unten links CH35 (ligiert). Verso oben auf dem Keilrahmen bezeichnet: 'Triangelspielerin' sowie unten 'Wintertag': Modellrahmen.
Provenienz:
Slg. Dr. Bruno Leiner, Konstanz (vom Künstler erworben)
Privatsammlung, Konstanz
Privatsammlung, Berlin
Ausstellungen:
Kunstverein Konstanz, 1955, Nr. 17 (irrtümlich datiert 1934)
Kunsthalle Emden, 2012
Literatur:
Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer, Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 2, VAN HAM Art
Publications, Köln 2007, Wvz.-Nr. 1119, Abb.
Henkel, Katharina (Hrsg.): Von Lebensspuk und stiller Schönheit, Ausst.-Kat. Kunsthalle Emden 2012, S. 156, Abb.
Hofers Mädchen mit Triangel von 1935 ist eine frühe Version des Themas, welches der Künstler in den Jahren 1906, 1948 und 1949 mehrfach malte und immer wieder veränderte. Die hier dargestellte junge Frau im Profil, die mit ihrer linken Hand die Triangel hält, und mit der anderen im Begriff ist, einen Ton erklingen zu lassen, befindet sich in einem dunklen, nicht näher zu bestimmenden Raum. Weder ist eine räumliche Perspektive zu erkennen, noch deuten Möbel oder Gegenstände auf ein Szenario hin oder lassen Rückschlüsse auf eine zeitliche Einbettung zu.
Hofer platziert die weibliche Figur in einen undefinierten Raum und macht sie somit zum zentralen Bildmotiv. Im Vergleich zur ersten Version aus dem Jahr 1906, bei der die Triangelspielerin vor einer brusthohen Mauer dargestellt ist und eine Kette trägt, hat Hofer hier sowohl den Hintergrund, als auch die Figur in Bezug auf die malerische Ausgestaltung stark zurückgenommen. Auch in den Gemälden des gleichen Themas aus den Jahren 1948 und 1949 behält er diese reduzierte Darstellungsweise bei, stellt hier die jungen Frauen jedoch mit einem Kopftuch dar. Allen Versionen ist gleich, dass die Triangelspielerinnen in sich und das Spielen versunken wirken. Sie konzentrieren sich ganz auf ihr Instrument und interagieren weder mit einem möglichen Zuhörer, noch mit dem Raum, der sie umgibt.
Karl Scheffler stellte bereits 1914 fest, dass Hofer "zwei-, dreimal das gleiche Motiv" malte, "und immer wird es malerischer. Dieses Ringen ist ein Kampf um die Vollkommenheit". "Hofer oblag es (.) nicht, als ein Chronist seiner Zeit aufzutreten, der primär das Geschehen um ihn herum in seinen Bildern wiedergab. Doch wie viele seiner anderen Werke insbesondere aus den Dreißiger- und Vierzigerjahren belegen, setzt er sich zweifellos kritisch mit dem Zeitgeschehen auseinander; nur übertrug er die Themen in eine zeitlose Bildsprache, in der seine Figuren nicht Typen einer bestimmten Zeit, sondern in ihrer Erscheinung und in ihrem Handeln exemplarisch für den Menschen und das Menschsein selbst stehen. [.] Für ihn war dabei von größter Wichtigkeit, die menschliche Figur nach den alten Gesetzmäßigkeiten der Formensprache aus der Fläche des Bildes immer wieder neu herauszuarbeiten. [.] Immer jedoch wirken die dargestellten in sich gekehrt, ganz mit ihrem Instrument verbunden, dem sie seine Klänge entlocken können." (Henkel, Katharina (Hrsg.): Ausst.-Kat. Karl Hofer. Von Lebensspuk und stiller Schönheit. Kunsthalle Emden 2012, S. 153f.).
Robert van den Valentyn
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317. Moderne Kunst / Zeitgenössische Kunst,
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