1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst
am
30.11.2016,
Los
23
Taxe: € 30.000
Ergebnis: €
51.600
(inkl. Aufgeld)
Hofer, Karl.
1878 Karlsruhe - 1955 Berlin.
Kartenspieler. Um 1935. Öl auf Leinwand. 35 x 47,5cm. Doppelt monogrammiert oben rechts: CH (ligiert, geritzt) sowie unten rechts (schwer erkennbar) CH. Rahmen.
Literatur:
Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer, Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 2, VAN HAM Art Publications, Köln 2007, WVZ.-Nr. 1140, S. 220 (Abb.)
"Gestern war ich den ganzen Tag damit beschäftigt unsere Wohnung zu verdunkeln. Verdunkelt ist ja nun die Welt und ich fürchte, wir werden kein Licht mehr erleben." (Hofer, Brief an Bruno Leiner, Berlin, September 1939, Hüneke 1991, S. 214)
Ein dunkler, undefinierter Raum, in dem sich Personen zu einem Kartenspiel an einem grünen Tisch zusammengefunden haben ist auch Gegenstand des hier vorliegenden Gemäldes von Karl Hofer. Doch präsentiert sich die Gruppe nicht als lachende, dem Betrachter zugewandte Gesellschaft, sondern schließt diesen regelrecht aus: zwei der drei Figuren stützen sich mit den Armen auf dem Tisch so ab, dass dem Betrachter jeweils die Schulter zugewandt wird. Eine Interaktion zwischen Betrachter und Spielern wird somit nicht möglich; vielmehr entsteht der Eindruck einer in sich geschlossenen, eingeschworenen Gruppe, die der Zeit und dem Zeitgeschehen entrückt oder sogar entflohen ist.
Weder Architektur, noch Kleidung oder sonstige Attribute deuten auf die politischen Wagnisse hin, denen die Menschen dieser Zeit ausgesetzt waren.
"Hofers klassische Zeitlosigkeit sucht das Seiende und Währende. Eine humane Ordnung bändigt Formlosigkeit in Formgesetze. Das Währende schließt eine nur sachliche Kommentierung nahezu aus, bemüht nicht die Ironie, die pointierende Karikatur, die Verzerrung oder das Dionysische. (...)
Seine zunehmende grüblerische, zur Vereinsamung neigende Lebenseinstellung hat ihn zu einem "schauenden" Künstler gemacht, der nicht nur Ereignisse seismographisch vorherträumte und häufig zu nahezu archetypischen Bildern formte. Viele von Hofers Bildern geben eine Ahnung von Unantastbarkeit (Würde und Schönheit und Geheimnis seiner Menschen) und von fernöstlicher Weisheit, die auch den Betrachter ein Stück der Welt entheben kann - selbst dort, wo das Böse - immer noch hoffend - hinterfragt wird. (...)
(Aus: Ausst.-Kat. Karl Hofer. Exemplarische Werke der Sammlung Hartwig Garnerus, Bayrische Staatsgemäldesammlungen Staatsgalerie Moderner Kunst, München 1998-1999, S.99)
Biographie Karl Hofer.
Johann Herkenhöner
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