1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Modern
am
27.11.2019,
Los
22
Ergebnis: €
103.200
(inkl. Aufgeld)
HOFER, KARL
1878 Karlsruhe - 1955 Berlin
Titel: Blumenmädchen.
Datierung: 1935.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 101 x 80,5cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert unten links: CH (ligiert) 35.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Nierendorf Galleries, New York
- The Toledo Museum of Art, Toledo/Ohio, Inv.-Nr. 38.43 (Geschenk von Edward Drummond Libbey)
- Sotheby's, New York, Auktion 7.5.2003 Part Two, Los 362, S. 210f, Abb.
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Galerie Nierendorf, Berlin 1937, Nr.16
- Pittsburgh 1937 (The 1937 International Exhibition of Paintings), Nr. 353, Abb. Tafel 25
- Westerman Art Gallery, New York 1938
- The Toledo Museum of Art 1938, Nr. 46
- Institute of Modern Art, Boston 1939, S. 17, Nr. 19, H. 1, S. 18
- Carnegie Institute, Pittsburgh 1940, Nr. 12, Abb. Frontispiz
- G.W.V. Smith Art Gallery, Springfield/Mass. 1941, Nr. 9 (Bd. 1)
- D.P. Allen Memorial Art Museum, Oberlin/Ohio 1946, S. 20, Nr. 12
- Institute of Modern Art, Boston 1946
- Art Gallery of Toronto/Toledo Museum of Art 1948, Nr. 16, Abb.
- Birmingham Museum of Art, Birmingham/Alabama 1956, Nr. 52
Literatur (Auswahl):
- Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer - Werkverzeichnis der Gemälde, Bd.
2, VAN HAM Art Publications, Köln 2007, WVZ.-Nr. 1116, Abb.
- Pattenhausen, H.: Karl Hofer-Ausstellung, in: Deutsche Allg. Ztg. (Ausg. Groß-Berlin), Nr.22, 14.1.1937, S.[2]
- Museum News (Toledo/Ohio), Nr. 85, März 1939, S. 20f, Abb.
- Godwin, B.M.: Catalogue of European Paintings, Museum of Art, Toledo/Ohio 1939, S. 58f, Abb.
- O'Connor, J.: Presenting Karl Hofer, in: Carnegie Magazine, 13.1940, Nr. 8 (Jan.),
S. 247, Abb.
- Monro, I.S.: Index to Reproductions of European Paintings, New York 1956, S. 281
- The Toledo Museum of Art (Hrsg.): European Paintings, Toledo/Ohio 1976, S. 77f., 228, Tafel 76
Mädchen und junge Frauen sind ein Hauptthema im Schaffen Karl Hofers. Immer wieder stellt der Künstler sie allein, zu zweien oder in Gruppen, in der Natur, in einem Innenraum oder am Fenster, stehend, sitzend oder liegend da. Innerhalb dieses Sujets wählt er häufig das Motiv des Mädchens mit Blumen oder Topfpflanzen. Typisch für ihn ist auch, dass er dasselbe Motiv über Jahre hinweg immer wieder variiert. So widmet er sich dem Motiv unseres "Mädchen mit Blumen" bzw. "Mädchen mit Blumenkranz" von 1935 bis 1943 im Abstand von zwei bis drei Jahren insgesamt fünf Mal (vgl. WVZ. Wohlert, Nr. 1289, 1374, 1472 und 1582).
Bei allen Variationen zeigt Hofer im unbestimmbaren Raum die junge Frau in derselben, vermutlich Tessiner, Tracht in gleicher Haltung auf einem Stuhl sitzend - im rechten Arm einen Blumenkorb haltend und sich mit dem linken Arm auf einer Kommode oder einem ähnlichen Möbel aufstützend. Leichte Veränderungen nimmt Hofer nur bei der Garderobe und deren Drapierung vor, wohingegen er jeweils sehr unterschiedlich die Blumen im Haar und im Korb arrangiert.
Das vorgestellte "Blumenmädchen" ist das erste Gemälde dieser Reihe. Hofer findet hier bei der direkten Arbeit vor dem Modell, geleitet von Spontanität und eigenen Empfindungen, seine Bildidee: Ohne Einbindung in eine bestimmte räumliche Situation enthebt der Künstler die junge Frau der Welt. So lenkt er auch den Blick ihrer großen dunklen Augen nicht auf den Betrachter, sondern nach innen. Auf diese Weise gibt Hofer einen Moment äußerster Ruhe und Verinnerlichung wieder, wobei ihm das Innehalten in einer Gebärde sinnstiftende Ausdrucksform ist. "Wo in der Modernen Malerei gibt es heute noch eine derartige Gebärde, die von solcher Zartheit und Innigkeit, Zuneigung und Hingabe ist wie bei Hofer? Eine Gebärde in der das Sinnliche und das Seelische in einen Einklang gebracht ist, daß durch dieses Ineinanderklingen das Menschliche wie sonst nirgends in Erscheinung tritt" (Bruno Leiner, ehemaliger Leiter des Konstanzer Rosgartenmuseums, über Karl Hofer 1954, zit. nach Renate Harleb: Carl Hofer - Leben und Werk, Dresden 1976, o.S.). Schon in der ersten Fassung des "Blumenmädchens" ist dies eindrucksvoll nachzuvollziehen. Ohne Modellvorbild, also als werkimmanente, künstlerische Rezeption, sucht Hofer diese Bildidee dann in seinen Wiederholungen schrittweise zu verdichten, zu klären und zu präzisieren.
2008 veröffentlicht VAN HAM Art Publications das dreibändige Werkverzeichnis der Gemälde Karl Hofers, erstellt von Karl Bernhard Wohlert. 2012 gründet VAN HAM Art Publications das Karl Hofer Komitee und 2015 präsentiert VAN HAM Art Publications das Werkverzeichnis der Skizzenbücher
www.karlhofer.info.
Johann Herkenhöner
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