1737 Prenzlau - 1807 Florenz
Fine Art
am
17.11.2022,
Los
700
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
39.600
(inkl. Aufgeld)
HACKERT, JAKOB PHILIPP1737 Prenzlau - 1807 Florenz
Titel: Schwedische Flusslandschaft.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 112 x 151,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Ph. Hackert (...).
Rahmen: Rahmen.
Literatur:
C. Nordhoff / H. Reimer: Jakob Philipp Hackert 1737-1807. Verzeichnis seiner Werke, Band II., Nr. 408.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Jacob Philipp Hackert zählt zu den prominenten Künstlern des deutschen Klassizismus. Sein Name fällt im Kontext mit Angelika Kauffmann und Johann Wolfgang von Goethe und steht repräsentativ, gleichsam assoziativ für die idyllische Landschaftsmalerei dieser Epoche und die Sehnsucht nach Italien. Wegweisend wurde Hackert vor allem wegen seiner intereuropäischen Tätigkeiten, die ihn durch Frankreich, Italien und auch Schweden reisen ließen bis er schließlich zu einem der meistgefragten Künstler seiner Zeit wurde - einem regelrechten Shootingstar.
Das vorliegende Gemälde "Schwedische Flusslandschaft" bildet eine Rarität im Oeuvre des Künstlers, da er vornehmlich Italienlandschaften malte. Es demonstriert mit Brillanz, weswegen sich Hackert schon zu Lebzeiten einen ranghohen Namen machte, mit dem sich vor allem der europäische Adel schmücken wollte: Zu sehen ist eine Flusslandschaft, die sich beinahe über die gesamte Fläche des Gemäldes zieht.
Bäume am unteren rechten Rand des Gemäldes beschützen die liebliche Idylle. Minutiös und mit einer wahrlichen Liebe zum Detail zeigt uns der Künstler in nahezu realistischer, aber gleichzeitig nostalgisch idealisierter Manier die zahlreichen Boote in der Flusslandschaft und lässt ein harmonisches Bild des fernen Schwedens entstehen. Der Maler taucht dabei in die nordischen Temperaturen Skandinaviens ein und lässt somit eine in Kühle gekleidete Szene entstehen.
Claudia Nordhoff verweist darauf, dass Hackerts Flusslandschaft im Rahmen seiner Südschweden-Reise im Jahr 1764 entstanden sein muss. Ferner erwähnt sie im Werkverzeichnis des Künstlers, dass Hackert eine Vorzeichnung noch vor Ort anfertigte, ehe er das imposante Gemälde vollendete. Die besagte Vorzeichnung befindet sich heute in der Graphischen Sammlung der Hamburger Kunsthalle.
Die Wiedergabe der Stimmungslage der Szenerie, sowie die akkurate Darstellung der Landschaft stehen repräsentativ für Hackerts künstlerischen und intellektuellen Anspruch: der Wiedergabe von geläuterter Wahrheit und gezähmter Natur. Dieser aus dem vorliegenden Gemälde sprechende Aspekt spiegelt eine wichtige Facette im Schaffen und Denken des Künstlers wider, der sich auch auf kunsttheoretischer Basis mit den richtigen Prinzipien der Landschaftsmalerei beschäftigte. Er vereint die Sehnsucht mit der Natur und lässt hierdurch Landschaften entstehen, die zum Inbegriff von idealisierter Vollkommenheit und Schönheit werden.
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