Heinrich von Zuegel - Winterabend mit Hirten und seiner Herde am Waldrand, 70118-1, Van Ham Kunstauktionen
Heinrich von Zügel: Winterabend mit Hirten und seiner Herde am Waldrand aus unserer Rubrik: Gemälde Neuerer Meister
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Heinrich von Zügel - Winterabend mit Hirten und seiner Herde am Waldrand

1850 Murrhardt - 1941 München

Fine Art
am 18.11.2021, Los 1165
Taxe: € 8.000
Ergebnis: € 12.900
(inkl. Aufgeld)

ZÜGEL, HEINRICH VON
1850 Murrhardt - 1941 München


Titel: Winterabend mit Hirten und seiner Herde am Waldrand.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 64 x 99cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: H. Zügel München 80.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Heinrich von Zügel zählt neben Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt zu den bedeutendsten deutschen Impressionisten. Seine Auffassung von Licht gepaart mit seiner tiefen Verbundenheit zum ländlichen Leben trugen zur Revolutionierung der deutschen Malerei während der Jahrhundertwende bedeutend bei. Dabei gelang es ihm vor allem das Genre der Tiermalerei wieder aus seinem Schatten hervorzuholen. Als Sohn eines Schäfers, inmitten von Tieren aufgewachsen, übertrug Heinrich von Zügel die ihm bekannten Arbeitsvorgänge wie die "Schafschur", "Schafmarkt" oder "Schafwäsche" unbeschwert auf die Leinwand. Für Letzteres erhielt er 1883 auf der Weltausstellung in Wien die große Goldene Medaille. Aus dieser Zeit stammt auch das uns vorliegende Gemälde, welches einen Hirten mit seiner Herde am Waldrand zeigt (Los 1165). Im Hintergrund, scheint der tiefliegende Mond durch die Äste der Bäume und wird an den Bildrändern vom Schnee reflektiert.

Im Vordergrund stehen die Schafe richtungslos auf dem bereits vermatschten bräunlichen Weg und geben auf diese Art ihr dickes Fell aus allen möglichen Perspektiven zum Besten. Die auf dem ersten Blick unglaublich haptische Wiedergabe des Tierfells besteht aus einzelnen kleinen Pinseltupfern und hebt sich von der weichgezeichneten Wiedergabe des Hirten sowie seines Umfeldes deutlich ab. Die Akribie mit der sich Heinrich von Zügel den Tieren in den Anfängen seiner vielversprechenden Karriere widmete, sollte sich mit der Zeit langsam auflösen. Stück für Stück verschmolzen Tier und Umwelt zu einer Einheit. Die Relevanz des Lichts gewann dabei immer mehr an Bedeutung. Diese Entwicklung sollte sich schon früh in den Zeichnungen andeuten und lässt sich anhand der vorliegenden Kohlearbeiten sehr gut nachvollziehen (Los 1166). Während die Handschrift des Künstlers deutlich lockerer und weicher wurde, gestaltete von Zügel die Ausführungen knapper und eindringlicher. Indes gewannen Licht- und Schattenspiel an Intensität. Trotz der skizzenhaften Ausführung der Tiere erzeugte der Künstler dadurch eine beeindruckende Bildtiefe und Bewegungsenergie.

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474. Fine Art,
am 18.11.2021, Los 1165
Taxe: € 8.000
Ergebnis: € 12.900
(inkl. Aufgeld)

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