1877 Waldheim/Sachsen - 1947 Berlin
Modern | Post War | Contemporary | Eggers Collection
am
10.06.2020,
Los
26
Taxe: € 60.000
Ergebnis: €
109.650
(inkl. Aufgeld)
KOLBE, GEORG
1877 Waldheim/Sachsen - 1947 Berlin
Titel: Kniende.
Datierung: 1907.
Technik: Bronze.
braun patiniertMaße: 69 x 20 x 22cm.
Bezeichnung: Signiert an der linken Seite der Plinthe: Gg Kolbe.
Gießerstempel: Sowie Gießerstempel zwischen den Füßen: H. NOACK FRIEDENAU.
Der Bronze liegt ein Zertifikat von Dr. Ursel Berger, Georg Kolbe Archiv Berlin, vom 16.4.2020, bei.
Provenienz:
- Privatsammlung Sachsen-Anhalt
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Die graziöse Figur gehört zu den ersten Werken, mit denen der Bildhauer Georg Kolbe bekannt wurde. Erstmals war sie Ende 1907 in der Berliner Secession ausgestellt und wurde anschließend in mehreren deutschen Kunstzeitschriften publiziert. Das Werk wurde von der Galerie Paul Cassirer ediert. Aus den Unterlagen dieser Kunsthandlung lässt sich erschließen, dass eine Auflage von zehn Bronzen vorgesehen war. 1921 waren davon noch fünf Exemplare verkäuflich, das bedeutet bis dahin waren genauso viele verkauft worden. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass sechs Bronzen hergestellt wurden.
Am Gipsexemplar im Nachlass des Künstlers ist erkennbar, dass es nie gegossen worden ist. Posthume Güsse sind demnach nicht entstanden. (Das Gipsmodell, das für die Herstellung der Bronzegüsse verwendet wurde, blieb nicht erhalten).
Im Museum der bildenden Künste Leipzig sowie in den Städtischen Kunstsammlungen Freital befindet sich je eine Bronze. Die Figur der Görlitzer Kunstsammlungen (1938 auf einer Auktion erworben) ging im Zweiten Weltkrieg verloren. Darüber hinaus gibt es Nachweise der Figur in Privatbesitz.
Das wohl erste Exemplar befand sich im Eigentum des Kunsthistorikers Ludwig Schnorr von Carolsfeld, der bis in die späten 1920er Jahre als Fotograf für Georg Kolbe tätig war. Die Bronze aus seiner Sammlung wurde in den Quellen und Publikationen mehrfach erwähnt.
Der Vergleich mit frühen Bronzen im Georg-Kolbe-Museum legt zumindest nahe, dass es sich um einen frühen Guss der Knienden handelt. Die Künstlersignatur "Gg. Kolbe" (in Schreibschrift) kommt nur bei den frühesten Bronzen vor (z. B. Nr. 6 im Bestandskatalog des Kolbe-Museums oder "Krieger und Genius" in der Berliner Nationalgalerie; beide Bronzen wurden 1905 bei Noack gegossen, letztere - nach Kolbes Auskunft - als erster Guss im Wachsausschmelzverfahren, den Noack überhaupt ausführte). Der kleine und zarte Gießerstempel und der recht dickwandige, schwere Guss der vorliegenden Figur ist mit Mutter und Kind im Kolbe Museum vergleichbar. Noack war in dieser - komplizierten - Technik damals ja noch ein Anfänger. (Bronzen um 1912, als die Kniende erneut gegossen und von Cassirer verkauft wurde, sind generell routinierter und dünnwandiger ausgeführt.).
Kolbe verlangte von Noack meist Wachsausschmelzungen, weil seine Modelle so getreuer wiedergegeben werden konnten. Das belegt auch der Vergleich der begutachteten Bronze mit dem erhaltenen Gipsmodell.
Ob es sich bei dem vorliegenden Stück um das Exemplar von Schnorr von Carolsfeld handelt, dessen Verbleib unbekannt ist, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Unzweifelhaft handelt es sich um eines der ersten Exemplare oder das erste überhaupt, das 1907 in der Berliner Secession ausgestellt war.
(Dr. Ursel Berger, Georg Kolbe Archiv Berlin, zit. nach: Zertifikat vom 16.4.2020).
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