Fritz Winter - Auktion 337 Los 434, 54668-1, Van Ham Kunstauktionen
Fritz Winter: Auktion 337, Los 434 aus unserer Rubrik: Zeitgen. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle
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Fritz Winter - Auktion 337, Los 434

1905 Altenbögge - 1976 Herrsching

Moderne und Zeitgenössische Kunst
am 27.05.2014, Los 434
Taxe: € 30.000
Ergebnis: € 51.600
(inkl. Aufgeld)

Winter, Fritz
1905 Altenbögge - 1976 Herrsching

Versinkendes Rot. 1952. Öl auf Leinwand. 71 x 104,5cm. Signiert und datiert unten: links: F Winter 52. Verso nochmals betitelt "Versinkendes Rot". Modellrahmen.

Provenienz:
Galerie Neher, Essen (Aufkleber)
Galerie Marbach, Bern (Aufkleber)
Galerie Rämi, Zürich (Aufkleber)
Unternehmenssammlung USA

Literatur:
Lohberg, Gabriele: Fritz Winter - Leben und Werk, mit Werkverzeichnis der Gemälde und einem Anhang der sonstigen Techniken, München 1986, Wvz.-Nr. 1365 (Abb.)
Galerie Marbach (Hrsg.): Fritz Winter - Werke 1949 bis 1956, mit einer Einführung von Karlheinz Gabler, Bern 1968, Nr. 363

Das Gemälde "Versinkendes Rot" von Fritz Winter entstand in einer Zeit Anfang der 1950er Jahre, in der der Künstler auf der Höhe seines Erfolges stand. Umso faszinierender ist diese Tatsache mit dem Wissen, dass Winter erst im Mai 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und eine Zeit hinter sich hatte, in der seine Kunst als entartet bezeichnet wurde. Doch dies hielt ihn nicht ab, auch unter schwierigsten Umständen während seiner Zeit bei der Wehrmacht und auch in Gefangenschaft kleinformatige Zeichnungen zu schaffen, so dass er nach seiner Entlassung über einen reichen Fundus an bildnerischen Möglichkeiten verfügte, die er konsequent weiterentwickelte.

Eine bedeutende Rolle für seinen Erfolg in den Nachkriegsjahren spielte seine spätere Frau Margarete Winter-Rüffer, die schon während seiner Gefangenschaft ihn in Kunstkreisen bekannt machte und international beachtete Ausstellungen mit Winters Bildern beschickte. Anfang der 1950er Jahre begann ein Konflikt zwischen den Lagern der abstrakten und der gegenständlichen Künstlern an zu schwelen. Diese Auseinandersetzung fand ihren Höhepunkt, als der Vorsitzende des Deutschen Künstlerbundes (DKB) Karl Hofer mit der Aussage: "Als ich dahinter kam, wie einfach es ist, gegenstandslos zu malen, hat mich diese Art Malerei nicht mehr interessiert" Künstler wie Ernst Wilhelm Nay, Willi Baumeister und auch Fritz Winter vor den Kopf stieß und diese ihren Austritt aus dem DKB beschlossen. Die Situation, in der sich Künstler wie Fritz Winter und andere Vertreter der abstrakten Kunst befanden, fasst dieses Zitat sehr gut zusammen: "Sie mussten gegen Unverständnis und Ablehnung kämpfen, gegen Einwände und Vorbehalte, wie sie neuen Kunstentwicklungen gegenüber zwar nicht ungewöhnlich sind, damals aber noch an lebendige Ängste, an den gerade überstandenen Schrecken der Kunstdiktatur rührten." Doch gegen all diesen Widerstand entwickelte sich Fritz Winter vor allem Anfang der 50er Jahre zu einem anerkannten Künstler, besonders in Deutschland und Amerika; er nahm an wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen teil und wurde mit Auszeichnungen und Preisen bedacht. (Lohberg, Gabriele: Fritz Winter Leben und Werk, München 1986, S. 26, 27; Haupenthal, Uwe: "Bringe die Zweiheit von Subjekt und Objekt zum Schweigen" Anmerkungen zum Werk von Fritz Winter in den 1950er Jahren in: Fritz Winter zum 100. Geburtstag, Ahlen 2005, S. 139).

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337. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
am 27.05.2014, Los 434
Taxe: € 30.000
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