1808 München - 1885 München
Fine Art
am
02.06.2021,
Los
1092
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
64.500
(inkl. Aufgeld)
SPITZWEG, CARL
München 1808 - 1885
Titel:
Der Wäscheplatz vor der Kleinstadt.
Wäschebleiche in Meran mit Küchelberg im Hintergrund.
Datierung: Um 1879.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 40 x 20cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Karton Etikett mit handschriflicher Bestätigung und Nachlassstempel: "Ich bestätige hiermit, dass dies Bild 'Die Waschbleiche' von Carl Spitzweg gemalt ist / Otto Spitzweg" sowie Etikett der Galerie Heinemann, München mit der Nummer 11345.
Literatur:
H. Uhde-Bernays: Carl Spitzweg. Des Meisters Leben und Werk. 5. Aufl. München 1919, Abb. 49;
F.v. Ostini: Aus Carl Spitzwegs Welt. Barmen 1924, S. 17;
G. Roennefahrt: Carl Sptizweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. München 1960, Nr. 1447;
S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke: Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 474, Nr. 1252. Hier mit weiteren Angaben zu Literatur und Provenienz.
Provenienz:
Galerie Xaver Scheidwimmer, München;
Versteigerung Koller, Zürich, 11.11.1981, Nr. 5097 mit Abb.;
Privatbesitz, Österreich, 1983-1990;
Privatbesitz, Deutschland.
In diesem Gemälde zieht Carl Spitzweg alle Register seiner Kunstfertigkeit: zunächst stellt er in biedermeierlicher Manier eine sonnendurchflutete Szene an einer alten Stadtmauer mit Stadtgraben dar.
Im Vordergrund wässert eine junge Frau weiße Bettlaken, daneben spielt ein Kind. Im Hintergrund staffeln sich Häuser mit roten Dächern und die imposante gotische Nikolaus-Kirche von Meran zu Füßen einer gewaltigen Felsabbruchkante, dem Küchelberg.
Ein Motiv mit scheinbarer Alltagsidylle. Aber dieses Gemälde wäre nicht ein Meisterwerk von Spitzweg, wenn nicht eine Botschaft, eine Geschichte, in diesem Kunstwerk stecken würde:
Die auf dem ersten Blick so leicht mit der Gießkanne hantierende junge Frau leistet in Wirklichkeit Schwerarbeit. Denn gleich nach dem Waschen wurden zu dieser Zeit die gewichtigen Wäschestücke unausgewrungen auf dem Gras ausgelegt und mit der Gießkanne ständig feucht gehalten, damit die Sonne die Stoffe strahlend weiß bleichen konnte.
Die abgebildete Magd läuft also immer wieder zum Bach, der an der Stadtmauer entlang rauscht, um die Gießkanne erneut für ihre Tätigkeit zu füllen. Gleichzeitig passt sie auf das neben der Wäsche spielende Kind auf und verscheucht die Katze, die womöglich noch mit ihren Tatzen über die frischen Leinen läuft.
Am Ende der Stadtmauer schlendert scheinbar uninteressiert ein Wachsoldat in Uniform. Allerdings sammelt er offensichtlich gerade seinen ganzen Mut. Soll er die junge Frau ansprechen?
Beide sind so in ihrer Welt versunken, dass sie nicht bemerken, wie das ganze Geschehen vom viereckigen Wohnturm der Stadtmauer aus genauestens beobachtet wird. Hier beugt sich eine Gestalt genussvoll aus dem Fenster und betrachtet neugierig den Fortlauf der Geschichte.
Und schon hat Spitzweg uns Betrachter in die Bildgeschichte hineingezogen. Wir genießen die wunderbaren Details seiner künstlerischen Handschrift, die handelnden Personen, die genau bestimmbaren Pflanzen, die Darstellung des südländischen Städtchens Meran innerhalb der Stadtmauern, das muntere Licht-Schattenspiel. Und gleichzeitig amüsieren wir uns über die versteckten Andeutungen des Künstlers. Zu gerne würden wir in einer zweiten Variante des Bildes erfahren, wie die Geschichte ausgeht.
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466. Fine Art,
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