Schwanenservice

Überblick über alle bei VAN HAM versteigerten Objekte

Keinem anderen europäischen Porzellan wurde im Laufe seiner Geschichte so viel Aufmerksamkeit von Wissenschaft, Kunsthandel und Öffentlichkeit zu Teil, wie dem Schwanenservice des kurfürstlich-sächsischen und königlich-polnischen Premierministers Heinrich Graf von Brühl.

Das Service, das zwischen 1737 und 1742 von der Meissner Porzellanmanufaktur geschaffen wurde, nimmt vor allem im Kontext der frühneuzeitlichen Tafelkultur einen herausragenden Rang ein.

Dass das Schwanenservice überhaupt erschaffen werden konnte ist dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass ein Künstler mit dem Talent des meissner Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kaendler, auf einen ambitionierten Auftraggeber wie den Grafen Brühl traf, dem darüber hinaus die nötigen Mittel zur Verfügung standen, um solch ein Projekt zu verwirklichen.

Seine Bewegte Provenienz und die damit einhergehenden Legenden sorgend dafür, dass das Schwanenservice bis heute von einem Mythos umgeben ist und Sammler auf der ganzen Welt fasziniert.

Die technische Umsetzung und künstlerische Programmatik des Services ist von überragender Qualität. Vom großen Tafelaufsatz bis zum kleinsten Dessertlöffel wurde gestalterisch sowie programmatisch kein Detail dem Zufall überlassen. Um die anspruchsvollen Forderungen Brühls erfüllen zu können, investierte Kaendler große Mühen in die Konzeption des Dekors. Er fertigte 46 verschiedene Musterteller an, die Brühl zur Auswahl vorgelegt wurden. Der Graf, der als kunstsinniger Auftraggeber und Mäzen innovative Ideen als solche erkannte, wählte schlussendlich einen Probeteller mit aufwändigem Reliefdekor, der eine spektakuläre Neuerung in der Dekorgestaltung europäischer Tafelservice darstellte. Das Motiv auf dem Musterteller mit dem Muschel- und Schwanenrelief, wurde zum Ausgangspunkt für das Leitmotiv des ganzen Ensembles: Die Flora und Fauna des Wassers und die damit verbundene mythologische Figurenwelt.

Archiv-Suche