Europäisches Kunstgewerbe
am
13.11.2015,
Los
1029
Taxe: € 5.000
Ergebnis: €
10.320
(inkl. Aufgeld)
SPEISETELLER AUS DEM SCHWANENSERVICE.
Meissen. Ausformung 1738-1739. Modell Johann Joachim Kaendler, 1736.
Porzellan, farbig und gold dekoriert. Fahne mit Muschelrippen und gewellter Randkontur. Im Spiegel, vor reliefierten
Muschelstrukturen, Schwanenpaar auf bewegtem Wasser mit Fischen und Muscheln. Auf der
linken Seite stehender Fischreiher mit Karpfen im Schnabel, ein weiterer Reiher über die
Szene hinwegfliegend. Zu beiden Seiten durch Schilfgras gerahmt. Entlang des Fahnenrandes
stilisiertes Dreiblattfries in Gold. Auf der Fahne das große Allianzwappen
Brühl-Kolowrat-Krakowský mit flankierenden Löwen oberhalb des fliegenden Reihers sowie
drei größere Bouquets mit indianischen Blumen und kleinen Blüten gestreut. ø 23cm.
Schwertermarke. Zustand B/C.
Provenienz:
Privatsammlung Westfalen.
Erworben Bolland & Marotz, April 1992, Los 135.
Literatur:
Ausst.-Kat.: Schwanenservice - Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Hrsg.: Ulrich Pietsch, Dresden 2000.
Zu dem Modell des vorliegenden Tellers vergleiche S.155, Kat.-Nr.24.
Heinrich Graf von Brühl, welcher seit März 1733 die Leitung der Meissener Porzellan-Manufaktur inne hatte und im Jahre 1737 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde, war hinlänglich bekannt für seine prunkvollen Feste.
Um in seiner Funktion als Königlich polnischer und Kurfürstlich sächsischer Geheimer Kabinetts-Minister große Bankette mit adäquater Ausstattung ausrichten zu können, sollte die Meissener Manufaktur ein prunkvolles Service mit großen Tafelaufsätzen, Terrinen und Leuchtern schaffen.
Die ersten Probeteller mit verschiedenen Dekorvarianten entstanden zwischen 1736 und 1737. In der zweiten Jahreshälfte 1737 fiel dann die Entscheidung Brühls für das Schwanenservice, welches dann bis 1742 in der Manufaktur nach Entwürfen von Kaendler, Eberlein und Ehder gefertigt wurde.
"Mit dem im Auftrag von Heinrich Graf von Brühl geschaffenen Schwanenservice erreichte die um 1730 begonnene Entwicklungsgeschichte des Tafelgeschirrs aus Porzellan bereits ihren künstlerischen Höhepunkt. Niemals zuvor war ein Service in diesem Umfang und mit einem solchen verschwenderischen Reichtum an plastischer Gestaltung geschaffen worden, (...)". (aus: Ausst.-Kat. Schwanenservice, 2000, S.24).
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362. Europäisches Kunstgewerbe,
am
13.11.2015,
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Taxe: € 5.000
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