1913 Berlin - 1951 Paris
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
179
Taxe: € 15.000
Ergebnis: €
26.400
(inkl. Aufgeld)
WOLS
1913 Berlin - 1951 Paris
Titel: Masque rouge.
Datierung: Um 1940.
Technik: Aquarell und Tusche auf Velin.
Maße: 31,5 x 24cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: WOLS.
Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Zu diesem Werk liegt ein Zertifikat von Dr. Ewald Rathke, Frankfurt am Main, vom 26. April 2023 vor.
Provenienz:
- Michel Couturier, Paris
- Louise Parsons, Palm Beach
- Christie's, London, 1.7.2010, Lot 217
- Ketterer Kunst, München, 374. Auktion, 4.12.2010, Lot 43
- Privatsammlung Deutschland
Literatur:
- Chiba, Shigeo: L'Oeuvre de Wols, Universität Paris I, Paris 1974, S. 165
- Gutbrod, Philipp: Wols. Die Arbeiten auf Papier (Werkverzeichnis), Dissertation Universität Heidelberg, Heidelberg 2003, WVZ.-Nr. A 154, Abb.
- Arbeit aus langjährigem Privatbesitz in herausragender Qualität
- Spannungsvolle Komposition mit einer anregenden surrealen Szenerie
- Herausragendes poetisches Unikat
Obwohl zu Lebzeiten beinahe unentdeckt, ist Wols während seiner kurzen Schaffenszeit von nur knapp zwei Jahrzehnten einer der bedeutendsten Wegbereiter der expressiven Abstraktion nach 1945 in Europa und ein wichtiger Vertreter von Tachismus und Informel. Inspirationen für seine poetischen wie explosiven Werke findet er bei den Surrealisten und Bauhaus-Meistern.
Bekannt ist der Künstler vor allem durch seine Aquarelle und Grafiken, denen er sich ab 1939 insbesondere widmet. Zunächst gestaltet er mittels feiner Linien und spinnenhaften Kratzspuren wie von selbst gewachsene, fantastische Fabelwesen und surrealistische Traumgespinste, die der Dingwelt noch verbunden sind. Dann beginnt er, die geschlossenen Gegenstandsformen zu öffnen und zunehmend aufzulösen. Im Vorantreiben der Autonomisierung der Linie von einem bestimmten Motiv gelangt er schließlich zu völlig abstrakten und ambivalenten Formen. Dabei integriert er ganz bewusst den Zufall als Gestaltungsmittel in seine Kompositionen, um Gedanken, Improvisationen und psychische Regungen im Bild festzuhalten. Aus dieser Spontaneität heraus schafft Wols mehrdeutige, (alp)traumhafte Vexierbilder, die zu immer neuen Assoziationen anregen - auch zur Realität. So können etwa Steine scheinbar lebendig werden, Augen aus üppigen Pflanzen blicken, Würmer menschliche Formen annehmen oder Tiere sich aus Wurzelwerk bilden.
Johann Herkenhöner
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