William Nelson Copley - Les Etats Unis du Monde, 77890-1, Van Ham Kunstauktionen
William Nelson Copley: Les Etats Unis du Monde aus unserer Rubrik: Post War Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle
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William Nelson Copley - Les Etats Unis du Monde

1919 New York - 1996 Key West

Modern | Post War | Contemporary
am 27.11.2024, Los 22
Taxe: € 80.000

COPLEY, WILLIAM NELSON
1919 New York - 1996 Key West

Titel: Les Etats Unis du Monde.
Datierung: 1962.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 115 x 145cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: CPLY 62.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Wir danken Herrn Anthony Atlas, William N. Copley Estate, New York, für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz:
- Nachlass Max Ernst (1962 direkt vom Künstler)
- Sammlung Dorothea Tanning (seit 1976 durch Erbschaft)
- Seitdem in Familienbesitz

Ausstellungen:
- Galerie Iris Clert, Paris 1962
- Hanover Gallery, London 1963
- Kunsthalle Bern, 1980
- Centre Georges Pompidou, Paris 1980/81 (Aufkleber)
- Van Abbemuseum, Eindhoven 1981
- Badischer Kunstverein, Karlsruhe 1981

Literatur:
- Ausst.-Kat. W. N. Copley Paintings, Hanover Gallery, London 1963, Kat.-Nr. 3, Abb. (hier abweichend betitelt)
- Ausst.-Kat. William N. Copley, Kunsthalle Bern/Centre Georges Pompidou/Van Abbemuseum, Bern 1980, Abb.


- Aus der Sammlung seines Künstlerfreundes Max Ernst
- Charakteristisch für Copleys provokativ-ironischem Umgang mit nationalistischen Vorstellungen
- Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten
- Wichtiges Bild, das mit seinen Streifen das "Star Spangled Banner" karikiert

William Copley hatte schon seit seinen Erfahrungen als Begleiter der US-amerikanischen Armee während des Italienfeldzuges gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Schwierigkeiten mit nationalistischen Vorstellungen - übersteigerte Vorstellungen von nationaler Größe waren ja schließlich der Grund für Krieg und vielfaches Leid gewesen.

Copley bündelte seine Verachtung gegen derartige Haltungen in dem Aphorismus "My Mother Land Can Fuck Your Father Land", den er 1957 mit einem kleinformatigen Gemälde illustrierte, in dem ein in Nationalflaggen eigehülltes Paar sich innig umarmt. Er entwarf 1961-62 eine ganze Reihe ironischer Flaggen (der USA, Frankreichs, Deutschlands, Spaniens, Griechenlands, Brasiliens und "CPLYLands"), die er vom 21.3.-21.4.1962 in der Pariser Galerie von Iris Clert unter dem Titel "Flags (United States of the World) (Les Etats-Unis du Monde)" ausstellte. Sein Künstlerfreund Max Ernst nahm an der Eröffnung teil, und das titelgebende Gemälde gelangte in seine Sammlung.
Mit diesem wichtigen Bild brachte Copley seinen ironischen, erotisch gefärbten Humanismus mit einer lasziven Frauenfigur auf den Punkt, deren Hintergrund mit seinen starkfarbigen Streifen das "Star Spangled Banner" karikiert, während die offenherzige Dame die Freizügigkeit einer Malerei zelebriert, die in der französischen Tradition des 19. Jahrhunderts wurzelt. Copleys Dame ist ein Amalgam der unbekleideten Dame aus Manets "Dejeuner sur l'herbe" und seiner "Olympia", zwei der umstrittensten Gemälde im Paris der 1860er Jahre, die gut 100 Jahre später zum festen Bestandteil der Französischen Kulturfolklore geworden waren. Die Friedenstaube in der linken oberen Ecke von Copleys Bild ist als Mahnung gegen den Kalten Krieg zu verstehen, der in diesem Jahr in eine neue Phase trat, die im Oktober 1962 in der Schweinebucht-Krise auf Kuba gipfelte.
Copleys Gemälde "Les Etats-Unis du Monde" nimmt in seinem Werk eine herausragende Stellung ein. Seine für Copley kennzeichnende, naiv anmutende Formensprache, kombiniert mit wissender Raffinesse sowohl in künstlerischer wie auch in inhaltlicher Hinsicht sichern ihm seine unverwechselbare Nische in der Kunstgeschichte. "Keine anderen Bilder kommen so frei, selbstverständlich und humorvoll daher wie die von Bill Copley, und alles ist so phänomenal seltsam darauf", schrieb der Maler Georg Baselitz in einer Würdigung (Baselitz, Georg: Bill Copley, in: Copley, Stiftung Frieder Burda und Adriani, Götz (Hrsg.), Baden-Baden 2012, S. 236).
Das Gemälde wurde im Katalog der Retrospektive 1980 abgebildet, die Johannes Gachnang für die Kunsthalle Bern organisiert hatte und die von Pontus Hultén für das Centre Pompidou in Paris sowie von Rudi Fuchs für das Van Abbemuseum in Eindhoven übernommen wurde (Gachnang, Johannes (Hrsg.): William N. Copley, Kunsthalle Bern 1980, S. 44, Abb.). In Paris wurde es ausgestellt, Dorothea Tanning - die Witwe des 1976 verstorbenen Max Ernst - hatte es zur Verfügung gestellt.
Kay Heymer.

Profilbild Hilke Hendriksen

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Hilke Hendriksen

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525. Modern | Post War | Contemporary,
am 27.11.2024, Los 22
Taxe: € 80.000

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