1890 München - 1973 Braunschweig
Modern | Post War | Contemporary | Galerie Michael Schultz
am
01.06.2022,
Los
6
Taxe: € 60.000
Ergebnis: €
105.600
(inkl. Aufgeld)
DEXEL, WALTER
1890 München - 1973 Braunschweig
Titel: "Dampfschiff".
Untertitel: Hinterglasgemälde.
Datierung: 1922.
Technik: Öl auf Glas in Künstlerrahmen.
Maße: 38 x 42cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und bezeichnet verso auf der Rahmenrückwand: WALTER DEXEL 1922/XVIII. Darunter betitelt.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Galerie Stolz, Köln 1994 (Aufkleber)
- Sammlung Hilmar Kopper, Rothenbach
Ausstellungen:
- Leipziger Kunstverein, Nr. 4853 (Aufkleber)
- Kunsthandlung Linne, Ziegert & Co., Bremen 1923(?)
- Berliner Nationalgalerie in der Orangerie des Charlottenburger Schlosses 1961, Kat.-Nr. 155, S. 76
- Städtisches Museum Braunschweig, 1962, Kat.-Nr. 64, o.S.
- Gutenberg-Museum, Mainz 1962, Kat.-Nr. 15, o.S.
- Galerie Klihm, München 1968, o. Kat.-Nr., o.S.
- Kestner-Gesellschaft, Hannover 1974, Kat.-Nr. 40, S. 108 (Aufkleber)
- Galerie Stolz, Köln 1990, Kat.-Nr. 4, S. 133, Abb. (Aufkleber)
- Galerie Stolz, Köln 1993, Nr. 6 auf Faltblatt
Literatur:
- Wöbkemeier, Ruth/Der Kunstverein Bremen (Hrsg.): Walter Dexel (1890-1973) - Werkverzeichnis. Gemälde, Hinterglasbilder, Gouachen, Aquarelle, Collagen, Ölstudien, Entwürfe zu Bühnenbildern, Heidelberg 1995, WVZ.
-Nr. 196, Abb.
- Klare und sachliche Formensprache des Konstruktivismus
- Aus der Zeit in der sich für Dexel der Übergang zur freien Bildkonstruktion vollzog
- Frühwerke des Künstlers aus den 1920er Jahren tauchen äußerst selten auf dem Kunstmarkt auf
- Aus der spannenden Werkreihe der Hinterglasbilder
Anfang der 1920er Jahre beschäftigt sich Dexel mit der Darstellung von Maschinen, Industrieanlagen und Architektur. Schwungräder werden immer weiter zu Scheiben und Halbscheiben rhythmisiert, Häuserporträts lösen sich zu vertikalen und horizontalen Strukturen auf. Die Fläche wird durch nebeneinanderliegende Farbsegmente und ineinandergreifende geometrische Formen gegliedert. In dieser Übergangszeit zwischen 1920 bis 1922 entstehen nahezu 50 Gemälde. Sie bilden den Übergang vom Kubismus zum figürlichen Konstruktivismus in Dexels Werk. Dexel ist nicht nur als freischaffender Künstler und Kunsthistoriker tätig, sondern auch als Typograph, Bühnenbildner, Lehrer und Ausstellungsleiter des Kunstvereins Jena. Die Vielseitigkeit seiner Schaffensbereiche erklärt, weshalb er eine einmal gefundene bildnerische Komposition in mehreren Techniken und Gattungen umsetzt. Wie eine Art "Prototyp" dekliniert er seine Kompositionen in Zeichnungen, Collagen, Holzschnitten, als Gouache oder Ölgemälde durch, um ihre Wirkung stets aufs Neue zu erproben. Mit der Verwendung der Hinterglastechnik verschließt er sich auch der angewandten Kunst nicht. Im Entstehungsjahr des "Dampfschiff" widmet die Galerie Garvens in Hannover dieser besonderen Gattung sogar eine eigene Ausstellung. Die Fragilität einerseits und die besondere räumliche Tiefenwirkung andererseits verbinden sich in diesem Medium zu einem außergewöhnlichen ästhetischen Reiz. Die Werke der 1920er Jahre stehen zweifellos unter dem Einfluss der holländischen De Stijl-Gruppe und des Bauhaus, wenngleich er sich keiner der beiden Gruppe verhaftet, sondern stets auf der Suche nach eigenen Ausdrucksformen ist.
Johann Herkenhöner
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483. Modern | Post War | Contemporary | Galerie Michael Schultz,
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