1936 Lwiw/Ukraine - 2006 Warschau
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
605
Taxe: € 30.000
WINIARSKI, RYSZARD
1936 Lwiw/Ukraine - 2006 Warschau
Titel: "Game 10 x 10 - Logical Course - Every Fourth Field.
Datierung: 1976.
Technik: Acryl und Bleistift auf Leinwand.
Maße: 100 x 100cm.
Bezeichnung: Bezeichnet, betitelt, signiert und datiert verso unten: 5 (eingekreist) GAME 10X10 - LOGICAL COURSE - EVERY FOURTH FIELD Winiarski 76. Hier zudem mit Anleitung zum Werkaufbau.
Rahmen/Sockel: Atelierleiste.
Provenienz:
- Edition Galerie Hoffmann, Frankfurt a.M.
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1979 vom Vorherigen erworben)
- Winiarski schlägt eine Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft
- Durchdachtes System von räumlicher Form und Gestalt
- Minimalistische Ästhetik in Schwarz-Weiß
Der polnische Künstler Ryszard Winiarski (1936-2006) ist ein Pionier der Konzeptkunst, der für seine minimalistischen, geometrischen Arbeiten bekannt ist. Bevor Winiarski 1966 seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der Schönen Künste in Warschau abschließt, studiert er Maschinenbau und beschäftigt sich mit Feinmechanik. Das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst bleibt prägend für sein Ouvre. Seine Werke basieren oft auf mathematischen und statistischen Prinzipien, wobei er den Zufall als kreatives Werkzeug nutzt, um Struktur und Ordnung zu hinterfragen.
Seine Arbeiten schlagen Brücken zwischen Kunst und Wissenschaft und haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung der kinetischen und interaktiven Kunst in Polen.
Die Arbeit "Game 10 x 10 - Logical Course - Every Fourth Field" aus dem Jahr 1976 ist ein typisches Beispiel für Winiarskis konzeptuelle, systematische Herangehensweise an Kunst. In diesem Werk nutzt er die vier Seitenkanten der quadratischen Bildfläche als Koordinatensystem und unterteilt die einzelnen Koordinaten in gleichlange Abschnitte. Es entsteht ein Raster von insgesamt einhundert Quadraten, bestehend aus jeweils einhundert Feldern. Dann legt er ein System fest, bei dem in jedem Quadrat, beginnend von oben links, ein weiteres kleines Feld geschwärzt wird. Die geschwärzten Felder haben dabei einen Abstand von vier Feldern. Wenn dieses Prinzip in der letzten Reihe angewendet worden ist, ist das letzte Quadrat unten rechts komplett schwarz. Die gesamte Bildkomposition entspricht einem zutiefst logischen Bildaufbau, der stringent umgesetzt wird. Es entsteht eine grafische Bildsprache, deren Prinzip vom Betrachter verstanden werden will. So findet man stille Poesie in dieser streng analytischen Komposition.
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