Europäisches Kunstgewerbe
am
13.11.2019,
Los
3
Taxe: € 3.000
Ergebnis: €
28.380
(inkl. Aufgeld)
KAFFEEKANNE AUS DEM FRÜHSTÜCKSSERVICE MARIA-JOSEPHAS VON SACHSEN-POLEN (1699-1757).
Meissen.
Datierung: Um 1738.
Meister/Entwerfer: Modell J.J. Kaendler, Mai 1738.
Technik: Porzellan, partiell gold und purpurn dekoriert. Vermeilmontierung.
Beschreibung: Auf rundem Standfuß birnförmiger Korpus mit leicht abgesetzter Schulter. Der Ohrhenkel aus
Zweigen gebildet und mit Schleifenzierde. Zu beiden Seiten auf der Wandung feine Festons
aus aufgelegten Blüten und Blättern. Der durch Montierung scharnierte Deckel mit
entsprechendem Reliefdekor. Auf der Innenseite des Deckels die für das Service
charakteristische Vergoldung mit feiner Purpurlandschaft in runder Reserve.
Maße: Höhe 22cm.
Marke: Schwertermarke.
Zustand A/B.
Provenienz:
Westfälische Privatsammlung.
Literatur:
- Pietsch, Ulrich & Banz, Claudia (Hrsg.): Triumph der blauen Schwerter - Meissener
Porzellan für Adel und Bürgertum 1710-1815, Ausst.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden 2010, Leipzig 2010, S.240, Kat.-Nr.168.
- Pietsch, Ulrich: Passion for Meissen - Sammlung Said und Roswita Marouf, Stuttgart 2010, S.256f., Kat.-Nr.121.
Nach aktueller Forschungsmeinung wurde dieses Service nicht für Prinzessin Wilhelmine von Preußen, sondern für Maria Josepha von Sachsen-Polen (1699-1757) im Mai 1738 von Johann Joachim Kaendler begonnen.
"MAI 1738, Bl.119r-119v
1. Zu Einem Vor Ihro Majt: der Königin [Maria Josepha, Gemahlin König Augusts III.,
1699-1757] bestellten Coffe Service Unterschiedliche Arten Von Blumen gefertiget, Welche auf die Coppgen sind beleget worden, als Nelcken, Narcissen und andere kleine Blümgen mehr
2. Einen Henckel Welcher Zu diesen Coppgen gehörig, gefertiget dergleichen allezeit Zwey an Ein Coppgen gesetzet worden, siehet aus als were er Von Natürlichen Ästgen gewachsen, Woran die Blumen gesetzet worden
3. Das Erste Coppgen von dieser Arth in der Massa [Porzellanmasse] sehr Mühsam beleget, mit Vorerwähnten Blumen und Ästgen, sammbt dem darzu gehörigen Deckel, Wornach die andern gearbeitet worden" (Pietsch, Arbeitsberichte, 2002, S.53).
Weitere Teile des Services befinden sich unter anderem in der Sammlung des
Kunstgewerbemuseums Berlin, wie beispielsweise eine Doppelhenkeltasse mit passiger Unterschale (Pietsch (Dresden 2010) S.240 Nr.168), eine Kaffeekanne in der Sammlung des Grassimuseums in Leipzig (Gielke (2003) S.172, Nr.274) sowie ein Paar Bouillontassen mit Unterschale in der Sammlung des Louvre, Paris (Inv.-Nr. TH 582, TH 583).
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436. Europäisches Kunstgewerbe,
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