Decorative Art
am
27.05.2020,
Los
450
Taxe: € 650
Ergebnis: €
1.419
(inkl. Aufgeld)
DESSERTTELLER AUS DEM SOG. "MÖLLENDORFF-SERVICE".
Meissen.
Datierung: Um 1763.
Meister/Entwerfer: Modell wohl Friedrich Elias Meyer. Bemalung unter Beteiligung von Karl Jakob Christian Klipfel.
Technik: Porzellan, eisenrot und gold dekoriert.
Beschreibung: Leicht aufgestellte Fahne, in Gitter und indianische Blumen durchbrochen.
Maße: ø 25,5, Höhe 4cm.
Marke: Schwertermarke, 22 geprägt.
Zustand A/B.
Provenienz:
Münsteraner Privatsammlung.
Das sogenannte Möllendorff-Service wurde von Friedrich dem Großen im Rahmen einer umfangreichen Bestellung von insgesamt sechs Servicen während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in Meissen in Auftrag gegeben.
Seinen Namen erhielt es aufgrund der Tatsache, dass Friedrich der Große es Wichard von Möllendorff am 24. Januar 1781 zum Geschenk machte (ebd. S.61). Möllendorff wurde bereits im Jahre 1740 Page Friedrichs II. In den folgenden Jahren durchlief er eine steile militärische Karriere und konnte während des Siebenjährigen Krieges zahlreiche
Entscheidungen auf dem Feld zugunsten seines Feldherrn wenden.
Am 12. Dezember 1761 wurde das - zunächst für seinen persönlichen Gebrauch gedachte -
"Taffel-Service mit roth Mosaique Rand und rothen Indianischen Bluhmen" also in Auftrag gegeben (Wittwer, 2010, S.
54). Aus den, in den Akten des Sächsischen Staatsarchivs detailreich erhaltenen Anweisungen an Kammerkommisar Justus Lorentz ab Dezember 1761 geht hervor, dass der König sehr genaue Vorstellungen hatte was die Gestaltung des Services anbetraf:
"[...] daß auf den gesammten Stücken keine andere Farbe als roth, und zwar von der Couleur, welche des Königs von Polen Majt. vorzüglich lieben, mit Gold untermischet, angebracht werden soll. An statt also bey dem letzten Service, die mosaische oder schuppichte Mahlerey auf dem Rand grün mit Gold ist, soll dieselbe bei diesem neuen Service auf eben die schuppichte Art roth [...] und der schwarze Schatten bey dem grünen hier bey den rothen Schuppen von Gold seyn" (Triumph, 2010, S.294).
Der Entwurf für die Dessertteller wurde 1763 dem Service hinzugefügt: "[...] nach der Facon des durchbrochenen Cofect-Tellers, welchen Se. Kgl. Majt. Selbst inventiret haben [...]" (Triumph, 2010, S.194).
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445. Decorative Art,
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