1938 Nürnberg - 2024 Berlin
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
514
Taxe: € 30.000
Ergebnis: €
132.000
(inkl. Aufgeld)
HÖDICKE, KARL HORST
1938 Nürnberg - 2024 Berlin
Titel: "Bhf. Zoo".
Datierung: 1981/82.
Technik: Mischtechnik auf Leinwand.
Maße: 200 x 300cm.
Bezeichnung: Betitelt, datiert und signiert verso oben links: Bhf. Zoo 81/82 Hödicke (unterstrichen).
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
- Karl Horst Hödicke ist ein bedeutender Vertreter der Neuen Figuration und Mitbegründer der Neuen Wilden
- Ausdrucksstarke und monumentale Arbeit, die Hödickes Auseinandersetzung mit Berlin dem der 1980er Jahre widerspiegelt
Karl Horst Hödicke, geboren 1938 in Nürnberg, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der "Neuen Figuration" und Mitbegründer der "Neuen Wilden". Mit seinen großformatigen, farbgewaltigen Werken trug er wesentlich zur figurativen Malerei der Nachkriegszeit bei und bildete einen Gegenpol zur dominierenden Abstrakten Kunst der 1960er Jahre.
Die Künstler der "Neuen Figuration" wie Baselitz, Immendorff und Penck rebellierten gegen das intellektuelle deutsche Informel, und auch Hödicke widmete sich intensiv dem urbanen Leben, insbesondere Berlin. Er verstand sich jedoch nicht als Chronist, sondern fing das Lebensgefühl der Großstadt ein, oft durch dynamische Pinselstriche oder seine spezielle Rakeltechnik, die das Anonyme des Großstadtlebens betonte.
Das Gemälde "Bhf. Zoo" von 1981/82 ist ein eindrückliches Beispiel seiner Auseinandersetzung mit Berlin. Es zeigt den Zoologischen Garten in den 1980er Jahren - ein Zentrum des Berliner Nachtlebens - und spiegelt die düstere, chaotische Atmosphäre wider. Der expressive Stil zeigt kräftige Pinselstriche und grobe Konturen. Dunkle Farben, vor allem Grün, Schwarz und Rot, verstärken die beklemmende Stimmung. Eine Frau in einem grünen Kleid am rechten Bildrand symbolisiert die Einsamkeit in der Großstadt.
Links im Bild sieht man eine Figur mit einem Totenschädel, möglicherweise ein Symbol für Tod oder Dekadenz. Im Hintergrund sind schemenhafte Gestalten, ein Auto und ein Verkehrszeichen zu erkennen, die fast geisterhaft wirken. Diese Bildkomposition betont den Verfall und die Desillusionierung der urbanen Welt.
"Bhf. Zoo" ist ein Beispiel für Hödickes Auseinandersetzung mit dem Großstadtleben, insbesondere in Berlin. Seine Werke aus dieser Zeit fangen das Lebensgefühl der 1980er Jahre ein, als Berlin ein Brennpunkt der Subkultur und politischer Auseinandersetzungen war. "Bhf. Zoo" thematisiert die Zerbrechlichkeit des urbanen Lebens und die existenzielle Einsamkeit in der modernen Welt.
Robert van den Valentyn
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