1936 Heppenheim
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
537
Taxe: € 35.000
ANTES, HORST
1936 Heppenheim
Titel: "Großes Federbild".
Datierung: 1975.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 120 x 150cm.
Bezeichnung: Betitelt, bezeichnet, datiert und signiert verso oben: großes Federbild Aquatec 1975 Antes.
Rahmen/Sockel: Atelierleiste.
Provenienz:
- Gimpel & Hanover Galerie, Zürich
- Privatsammlung Schweiz
- Privatsammlung Norddeutschland
Ausstellungen:
- Gimpel & Hanover Galerie, Zürich 1976
Literatur:
- Mehlstäubler, Arthur: Horst Antes - Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 4, 1972 bis 1975, Künzelsau 2013, WVZ.-Nr. 1975-34, Abb.
- Ausst.-Kat. Horst Antes, Gimpel & Hanover Galerie, London 1976, Kat.-Nr. 1, Abb.
- Typisches Werk im ikonischen Stil des Künstlers mit "Kopffüßler"
- Beispielhaft für Antes fortwährende Auseinandersetzung mit existentiellen Themen wie Isolation und Vergänglichkeit
- Besonders ausdrucksstarke Arbeit mit fragiler, surrealer Stimmung
Horst Antes, geboren 1936 in Heppenheim, zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Bekannt wurde er vor allem durch seine ikonische Figur des "Kopffüßlers", die sein Werk maßgeblich prägt. Diese menschenähnliche, gnomartige Figur, welche sich oft in enge Bildräume drängt, steht für die Verbindung von Gegensätzen: ironisch und zugleich erdverbunden, abstrakt und doch stark konturiert.
Der "Kopffüßler" knüpft an den modernen Primitivismus an und hat die Aura eines mythologischen Wesens.
Das vorliegende Bild zeigt eine stark reduzierte Komposition und wirkt auf den Betrachter fast meditativ. Die Bildfläche wird durch zwei monochrome Farbfelder horizontal gegliedert. Die untere Farbfläche erweckt den Anschein einer Tischplatte in zentralperspektivischer Darstellung. Auf ihr befinden sich vier Federn zentral in der Bildmitte, die wie im Reigen hintereinander zu schweben scheinen. Sie erzeugen eine fragile, fast meditative Stimmung im Bild. Im unteren Bildrand erscheint der für Antes typische "Kopffüßler" als abstrahierter Kopf mit übergroßem Auge in klaren Konturen. Das Auge scheint eine beobachtende Rolle einzunehmen. Die gesamte Bildsprache bekommt durch das Zusammenspiel der einzelnen Elemente etwas Traumhaftes und Surreales und erzeugt damit eine interessante Spannung. Die zurückhaltende Farbpalette aus Beigetönen unterstreicht die Stille und das Nachdenkliche des Bildes.
Im Kontext von Antes' Gesamtwerk steht dieses Bild für seine fortwährende Auseinandersetzung mit existenziellen Themen wie Isolation, Fragilität und Vergänglichkeit. Es zeigt die Weiterentwicklung seiner Bildsprache, in der die menschliche Figur stets im Zentrum steht. So verbindet Antes in diesem Werk symbolische Tiefe mit formaler Reduktion und lässt dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen.
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