1881 Zwickau - 1955 Berlin
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
31.05.2011,
Los
494
Taxe: € 120.000
Ergebnis: €
122.550
(inkl. Aufgeld)
Pechstein, Hermann Max
1881 Zwickau - 1955 Berlin
Fischermädchen. ca. 1920. Nidden. Öl auf Leinwand. 39 x 39cm. Signiert oben links: HMPechstein. Rahmen.
Dieses Gemälde wird von Frau Dr. Aya Soika, Berlin, unter der Nummer 1920/8 in das in
Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Ölgemälde aufgenommen. Das Erscheinen des
Werkverzeichnisses wird für Juni 2011 erwartet.
Provenienz:
Atelier des Künstlers (bis ca. 1920)
Dr. Carl Steinbart, Berlin (bis 1923)
Dora Stach, geb. Steinbart, Berlin/Amsterdam (1923 durch Erbschaft erworben)
Privatsammlung NRW (bis 2011)
Als Max Pechstein 1906 der "Brücke" beitritt, ist er durch seine zehnjährige
Akademieausbildung den anderen Gruppenmitgliedern technisch weit überlegen. Auf der Suche
nach neuen Ausdrucksmitteln und einem neuen Umgang mit der Farbe gibt Pechstein die
konventionelle Malweise nie völlig auf. Er übernimmt die expressionistischen Stilmerkmale,
doch bleibt er dem Gegenstand enger verhaftet. Seine stark vereinfachten und klaren
Kompositionen weisen keine harten Formbrüche, scharfen Konturen und Farbkontraste auf.
Neue künstlerische Anregungen erhält Pechstein nicht allein durch das Studium der Werke
alter Meister, der französischen Avantgarde und der Kunst "primitiver" Völker in deutschen
Museen und Galerien.
Früher als seine Mitstreiter reist er durch Europa, unternimmt schon
1907 eine Italienreise, besucht Paris und wagt im Frühjahr 1914 die weite Fahrt in die
Südsee.
Auf der Insel Palau glaubt Pechstein die Quelle des schlichten, ursprünglichen Daseins des
Menschen aufzuspüren. Vom diesem künden sehnsuchtsvoll auch die Bilder der anderen
"Brücke"-Maler. "Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was
ihm zum Schaffen drängt", heißt es im Gründungsmanifest der Gruppe. Dieses Unmittelbare
und Unverfälschte ist für sie die Schnittstelle zwischen Kunst- und Lebenspraxis. Und es
äußert sich u.a. in ihrem Arbeiten an den Moritzburger Teichen bei Dresden (1911) wie auch
in ihrer Auseinandersetzung mit "primitiver" Kunst. Pechstein ist vielleicht derjenige
unter den Freunden, der das einfache Leben am meisten liebt. So findet der Handwerkersohn
schon 1909 in der Umgebung des Fischerdorfes Nidden eine ungeheure Schaffensfreude
inmitten der "unverdorbenen" Landschaft und der "urwüchsigen" Einwohner. Dieser Ort an der
Kurischen Nehrung in Ostpreußen wird für etwa ein Jahrzehnt sein Arkadien, denn hier lebt
für ihn der selbstgenügsame Mensch im Einklang mit dem ewigen Rhythmus der Natur. Und so
flieht Pechstein immer wieder von der Großstadt Berlin hierher, um selbst zu einem
"Naturwesen" zu werden. Die Verwirklichung seiner Träume erlebt er dann auf der
Südseereise. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland besucht er Nidden weiterhin
regelmäßig. Die harmonische Lebensart und die Aufenthalte in der freien Natur geben ihm
viel Kraft für sein Schaffen. Davon zeugt auch das hier vorgestellte Gemälde, das wohl
noch in Nidden entsteht. Als kurz nach dem 1. Weltkrieg das Fischerdorf an Litauen fällt,
findet Pechstein in Leba in Hinterpommern ein neues Domizil, ein neues Paradies, dass er
bis 1945 jedes Jahr im Sommer aufsucht.
Johann Herkenhöner
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300. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
am
31.05.2011,
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