1863 Tettenweis - 1928 Tetschen
Fine Art
am
19.05.2022,
Los
717
Taxe: € 10.000
Ergebnis: €
18.480
(inkl. Aufgeld)
STUCK, FRANZ VON
1863 Tettenweis - 1928 Tetschen
Titel: Porträt zweier Schwestern.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 48 x 55cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Franz / von / Stuck.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
Sammlung Schnabel, Wiesbaden, bis 1944;
Sammlung Dr. Walter Schnabel, Duisburg, durch Erbschaft 1944;
Verkauf durch den Duisburger Juristen Dr. Walter Schnabel an Juliane Harms 1944;
Einbringung durch Juliane Harms im Auftrag von Hermann Voss an den "Sonderauftrag Linz" 1944 (mit rückseitiger Nummer "3390" auf dem Rahmen). Vgl. hierzu: Iselt, Kathrin: "Sonderbeauftragter des Führers". Der Kunsthistoriker und Museumsmann Hermann Voss, Köln 2010, S. 150;
Verlust aus dem Central Collecting Point, München 1945;
vermutlich Kunsthandel Abels, Köln 1950/60er Jahre;
Auktion Christie's, London Juni 1981 (ohne Zuschlag; mit rückseitiger Nummer"CC960" sowie Datum "19-6-81" und "Lot 136");
Privatbesitz Köln bis 2017;
Auktion VAN HAM, Köln, 17.11.2017;
Privatbesitz, Köln seit 2018.
Ergebnisse der Restitutionsforschung
Frau Amelie Ebbinghaus vom ArtLoss Register schreibt in einer Email an VAN HAM am 7. Juli 2017, dass das Gemälde in deren Datenbank nicht als vermisst registriert ist.
Auch kann sie keinen Verkauf in den 30er/40er Jahren über Getty oder HEIDI ermitteln. Für sie ergeben sich bisher keine Hinweise darauf, dass sich das Werk vor Schnabel bei verfolgten Eigentümern befand oder Schnabel selbst verfolgt war;
Auch in der Lost Art-Datenbank findet sich kein Eintrag zu dem vorliegenden Doppelbildnis;
Dr. Meike Hopp vom Projekt zur Rekonstruktion des "Führerbau-Diebstahls" am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München schreibt in einer Email an VAN HAM am 11. Juli 2017, dass in den Datenbanken der Galerie Heinemann, des Auktionshauses Weinmüller sowie im Fotoarchiv der Galerie Julius Böhler kein Hinweis auf das Gemälde zu finden ist. Auch findet es sich nicht in den Beständen der Photothek am ZI.
Zur Frage des Verlustes aus dem CCP in München bestätigt Harald König vom Bundesamt für offene Vermögensfragen in einer Email vom 01.09.2017, dass das Gemälde 1945 aus dem Bestand des CCP München gestohlen wurde und dass die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger keinen Herausgabeanspruch geltend machen werde.
Diese Aussage bestätigt Heike Impelmann als Referatsleiterin der Kunstverwaltung des Bundes in einer Email vom 22.01.2018 und weist darauf hin, dass ein NS-verfolgungsbedingter Verlust in der Zeit zwischen 1933-1943 weder bestätigt noch ausgeschlossen werden kann.
Als prägendes Gründungsmitglied der Münchener Secession und Professor der Akademie der Bildenden Künste war Franz von Stuck mit der Stadtgesellschaft bestens verwoben. Neben seinen im Symbolismus und Jugendstil verhafteten Werken, deren Themen zwischen mythologischen und erotischen Sujets changieren, trat er auch immer wieder als Porträtist auf. Ganz bekannt sind seine vielfältigen Variationen, mit denen er seine Tochter Mary verewigte.
Ebenso wie sein Malerkollege und Freund Franz von Lenbach sitzen Stuck auch vielfach die Schönen und Reichen der Münchener Gesellschaft, des Adels und der Politik Modell. Beide der als Malerfürsten geadelten Künstler verwoben mit ihren üppigen und phantasiereichen Festen, ihren das Stadtbild prägenden Villen und ihren öffentlichen Auftritten ihr Privatleben mit dem Publikum. Die beiden hier gezeigten jungen Damen sind Zeugnis ihrer gegenseitigen Achtung und Verbundenheit: in den Familien der Vorbesitzer galten die beiden Mädchen als die Töchter Lenbachs, die Stuck porträtiert hat.
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VAN HAM erzielt regelmäßig sehr gute Ergebnisse für Werke von Franz von Stuck.
482. Fine Art,
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19.05.2022,
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