Christo Christo Javatscheff - 5600 Cubicmeter Package Project for Documenta IV - Kassel, 55945-1, Van Ham Kunstauktionen — Christo: 5600 Cubicmeter Package (Project for Documenta IV - Kassel) aus unserer Rubrik: Zeitgen. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle

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Christo - 5600 Cubicmeter Package (Project for Documenta IV - Kassel)

1935 Gabrovo - 2020 New York

Moderne und Zeitgenössische Kunst
am 02.06.2015, Los 121
Taxe: € 30.000
Ergebnis: € 49.020
(inkl. Aufgeld)

CHRISTO
('Christo Javatscheff')
1935 Gabrovo

5600 Cubicmeter Package (Project for Documenta IV - Kassel). 1966-1968. Collage (Bleistift, beschichtetes Gewebe, Schnur, Transparentpapier, Kohle und Farbkreide) auf Karton. 71 x 56cm. Signiert und datiert unten rechts: Christo 1966-68. Unter der Darstellung betitelt und bezeichnet: '5600 CUBIC METER PACKAGE' / PROJECT FOR Documenta IV - KASSEL - 280 Feet hight; 33 Feet diameter. Plexiglasrahmen. Im Rahmen beschrieben.

Provenienz:
Petschek Arts, London (Aufkleber)

"Im Katalog zur documenta 4 (1968) ist ein Foto zu sehen, das eine Christo-Arbeit avant la
lettre zeigt: das 'Cubic Meter Package', in einer Hülle aus Synthetikmaterial verpackte
Luft, steht da vor der Orangerie im Park, ein bißchen steif, aber exotisch und imposant.
Es ist eine Fotocollage, ein Entwurf, der das Projekt denen, die Christo zur
documenta-Teilnahme eingeladen hatten, veranschaulichen sollte. Und es ist eines der
frühesten Dokumente einer Arbeitsmethode, die Christo im Laufe der Jahrzehnte auf eine
sehr eigene Weise ausbaute und nutzte. Mit oft großformatigen Zeichnungen und Collagen, in
die Fotos, Stoffmuster und Landkartenausschnitte integriert sind, kreist er sein Thema
ein, probiert Perspektiven, Ausblicke, Gesamtansichten, Details.

Und gleichzeitig schafft
er mit diesen Studien und Variationen auch die materielle Basis für seine Projekte, die
alle aus dem Verkauf eigener Arbeiten finanziert werden. Auch in diesem Zusammenhang war
die documenta-Erfahrung prägend. [...]
Daß aber selbst so (für damalige Zeiten im Kunst-Zusammenhang) aufwendige, ungewöhnliche
und fachmännische Vorbereitungen nicht vor Pannen und Enttäuschungen schützen, war die
vielleicht wichtigste Erfahrung, die Christo in Kassel machte und später in Varianten
immer wieder erlebte. Am Morgen des 24. Juni 1968 sank der Ballon, der nach dreistündigem
Aufblasen endlich in der Luft stand, bereits nach zehn Minuten wieder zu Boden wie ein
'sterbender Wal'. [...]
Am 3. August gelang es schließlich, das Kunstwerk, das inzwischen zum wichtigsten
Gesprächsthema der documenta geworden war, zum Stehen zu bringen. Dann war die Sensation
von Kassel perfekt. Und Christo hatte mit Energie, Phantasie und nicht zu irritierender
Ausdauer die Feuertaufe als künstlerischer Unternehmer bestanden." (Kipphoff, Petra:
Exkursionen in das Land der Wahrnehmung oder Die Ewigkeit des Augenblicks, in: Kritisches
Lexikon der Gegenwartskunst, München 1992, Ausgabe 20, S. 3-6).