Europäisches Kunstgewerbe
am
16.11.2017,
Los
439
Taxe: € 5.000
Ergebnis: €
19.350
(inkl. Aufgeld)
SECHSTEILIGES KAFFEE- UND TEESERVICE.
Berlin.
Datierung: Um 1929-33.
Meister/Entwerfer: H.J. Wilm & Paul Telge, einmal Willi Stoll. Entwurf Peter Behrens, vor 1929 - zugeschrieben.
Technik: Silber. Elfenbein.
Beschreibung: Bestehend aus Kaffeekanne, Teekanne, Kanne, Milchkännchen, Zuckerdose mit Zuckerzange und rechteckigem Tablett mit gerundeten Ecken.
Die Formstücke jeweils mit leicht gekehltem Rundfuß, darauf glockenförmiger Korpus mit abgesetztem Rand und schlank geschwungenen, hohen Tüllen. Die großen Ohrhenkel jeweils aus Elfenbein gearbeitet, ebenso die unteren Teile der Knäufe. Alle Teile mit leicht martellierter Oberfläche.
Gewicht: 4838g.
Maße: Höhe 23/15/19,5/12,5/11,5cm, Länge Zuckerzange 11cm, Tablett 53,5 x 39cm.
Mondsichel & Krone, Feingehalt 925, Berliner Bär, Werkstattmarken H.J. Wilm und Paul Telge, Verkäufermarke Treusch Leipzig mit Werkstattmarke. Kanne: Mondsichel & Krone, Feingehalt 925, Werkstattmarke ST ligiert, W. Stoll. Zuckerzange nur Feingehalt 800. Zustand A/B-B.
Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
Literatur:
- Kerssenbrock-Krosigk, Dedo von: Metallkunst der Moderne - Bröhan-Museum, Bestandskatalog VI, Leipzig 2001, zu Peter Behrens und dem Serviceentwurf siehe S.
96 ff und das Modell des hier vorliegenden Services aufgeführt und abgebildet S.99, Kat.-Nr.72.
- Buddensieg, Tilmann: Industriekultur. Peter Behrens und die AEG 1907-1914, Ausst.-Kat. Berlin 1978.
Wie wenig andere beeinflusste Peter Behrens (1868-1940) durch sein Schaffen als Grafiker und Architekt die Stilentwicklung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Zunächst noch der Formensprache des Jugendstils verpflichtet, schuf er während seiner Zeit als Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie (1899-1903) mehrere Entwürfe für kunstgewerbliche Gebrauchsgegenstände wie Möbel, Glassätze, Porzellanservice und Silberobjekte. Zudem wurde er hier auch erstmalig als Architekt tätig. Nach seiner Zeit als Direktor der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule (1903-1907) ließ er sich 1907 als Architekt in Berlin nieder und eröffnete sein erstes eigenes Atelier. Unter seinen Mitarbeitern waren Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe. Ab diesem Jahr war er auch als künstlerischer Beirat für AEG tätig und entwarf neben dem Logo des Konzerns auch Tee- und Wasserkessel sowie große Verwaltungs- und Produktionsbauten. In diesem Jahr gehörte er zudem zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Werkbundes.
Vermutlich lernte er in diesem Zusammenhang auch Ferdinand Richard Wilm kennen, welcher seit 1919 Mitglied im Deutschen Werkbund war und damaliger Inhaber der Firma J.H. Wilm. Im Jahre 1928 erhielt Peter Behrens von ihm den Auftrag die Geschäftsräume der Firma vollständig zu modernisieren.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstand vermutlich auch der Entwurf zu dem hier vorliegenden Service:
"Tilmann Buddensieg zufolge wurde das Service von Peter Behrens entworfen und eine Ausführung desselben dem Künstler als Dank für die Umgestaltung der Wilmschen Geschäftsräume überreicht" (Kerssenbrock-Krosigk (2001), S.99).
Ein aus vier Teilen bestehendes Service dieses Entwurfes befindet sich in der Sammlung des Bröhan-Museums in Berlin.
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397. Europäisches Kunstgewerbe,
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