Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck
am
11.05.2012,
Los
1267
Taxe: € 16.000
Ergebnis: €
30.960
(inkl. Aufgeld)
PRÄCHTIGER MÜNZDECKELHUMPEN.
Augsburg. 1736-37. Gottlieb Menzel.
Silber mit Teilvergoldung sowie Innenvergoldung. Runder Standring mit passig gebuckeltem Fußwulst, darauf zylindrischer Korpus. Der Scharnierdeckel entsprechend wie Standring geformt und oben flach abschließend. Die gegabelte Daumenrast mit eingerollten Enden, darunter geschwungener Henkel, am unteren Ansatz mit weiblichem Maskaron. Allseitig fein gravierte Bandelwerkornamentik.
Die Medaillen des Deckelhumpens beziehen sich vorwiegend auf Fürst Emanuel Lebrecht von Anhalt-Köthen (1671-1704) und seine Familie:
Auf der zylindrischen Wandung insgesamt acht Medaillen des Medailleurs Christian Wehrmuths (1661-1739) eingelassen: Fünf der Medaillen beziehen sich auf den Tod Fürst Emanuel Lebrecht Anhalt-Köthen im Jahre 1704, eine Medaille auf die Erben der Regentin Gisela Agnes, zwei weitere beziehen sich jeweils auf die Söhne bzw. die Töchter des Herzogs, eine Letzte auf die Gründung des Adelsstifts der Fürstinwitwe im Jahre 1709.
Auf dem abgeflachten Scharnierdeckel befinden sich drei Medaillen: Sie beziehen sich auf den Tod Emanuel Lebrechts von Anhalt-Köthen 1704, auf die Töchter seiner Witwe Gisela Agnes sowie auf das Andenken seiner Eltern Fürst Emanuel und Anna Eleonora von Anhalt-Köthen.
In den Boden sind drei Medaillen eingelassen: Sie beziehen sich auf Kaiser Karl VI aus dem Hause Habsburg und den Präliminarfrieden mit Frankreich im Jahre 1735 bzw. Friedrich Wilhelm I von Preussen und die Aufnahme der Salzburger Emigranten im Jahre 1732, jeweils von Peter Paul Werner (1689-1771) gearbeitet; die dritte Medaille nimmt wiederum Bezug auf Fürstin Gisela Agnes Anhalt-Köthen.
Vier der kleinen im gewölbtem Standring und Deckelrand eingelassenen Medaillen stammen aus einer Serie von 1730 die der Medailleur Peter Paul Werner anlässlich der zweiten Säkularfeier der Confessio Augustana schuf. In der Mitte des Standrings ist ein Jeton aus dem Jahre 1732 mit segnendem Christus eingelassen, in der Mitte des Deckelrandes ein Silberabschlag des 18. Jahrhunderts auf die Kindesliebe
. Ca. Ca. 1956g. Höhe 20,5cm.
Deckel und Korpus gemarkt: Augsburger Beschau 1736-37 (Seling Nr.1810), Meistermarke G.M. (Gottlieb Menzel, 1709-1746, ebd. Nr.2022). Auf Bodenunterseite preußischer Steuerstempel (Rosenberg Nr.4421). Zustand A/B.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland.
Literatur:
- Seling, Helmut: Die Kunst der Augsburger Goldschmiede, München 1980, Bd.II, vgl. ähnlichen Münzhumpen Menzels aus den Jahren 1713-17, Abb. Nr.1007, 1008, mit entsprechendem Bandelwerkdekor.
- Wohlfahrt, Cordula: Christian Wermuth, ein deutscher Medailleur der Barockzeit, London 1992.
Wir danken Herrn Tyll Kroha, Kölner Münzkabinett, für die freundliche Unterstützung.
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