Europ. Kunstgewerbe und Schmuck
am
16.05.2009,
Los
734
Taxe: € 10.000
Ergebnis: €
21.930
(inkl. Aufgeld)
MUSEALES EMAILKOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENEN.
Augsburg. 1707-11. Elias Adam.
Silber, vergoldet. Emailmalerei. Teeschale auf profiliertem Standring. Wandung mit feiner Emailmalerei. Drei querovale
Kartuschen mit Kauffahrteiszenen, in den Zwischenräumen dichtes Blumenwerk. Fahne der
Unterschale mit getriebenem Band- und Blattwerk auf punziertem Grund. In Spiegel ebenfalls
Kauffahrteiszene umgeben von reichem Blütenkranz. Höhe Koppchen 5cm, + Schale 11cm.
Augsburger Beschau für 1707-11 (Seling Nr.1350), Meistermarke E.A. (Elias Adam, 1703-45, Ebd. Nr.1964). Niederländische Einfuhr-Steuermarke (Tardy S.318). Zustand A/B.
Provenienz:
Westfälische Privatsammlung.
Literatur:
- Bonnefoit, Régine: Johann Wilhem Baur, Diss., Berlin 1997.
- Seling, Helmut: Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868, München 1980, vgl. S.296, Abb.870.
- Weinhold, Ulrike: Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeiten, München 2000, aufgeführt und abgebildet S.140, Kat.-Nr.52.
Die auf der Unterschale gezeigte Hafenszene geht auf eine druckgraphische Vorlage von Melchior Küsel (1626-1683) nach Johann Wilhelm Baur (1607-1642) zurück. Sie zeigt eine Ansicht mit Anklängen an Neapel und den Palazzo Reale (Weinhold Abb.
100). Es handelt sich hierbei allerdings nicht um eine topographisch korrekte Wiedergabe, sondern zeigt eine stimmungsvolle Phantasievedute. Sicherlich kann davon ausgegangen werden, dass ebenso die drei Szenen des Koppchens auf solche Vorlagen zurückzuführen sind. Vgl. hierzu Abb.V und M138 der Dissertation Bonnefoits.
Elias Adam zählt, gemeinsam mit den Brüdern Tobias und Matthäus II Baur, zu den bekanntesten Silberarbeitern auf dem Gebiet der Goldschmiedearbeiten mit Email. Werke von seiner Hand befinden sich in wichtigen Sammlungen wie beispielsweise dem Kunstgewebemuseum in Frankfurt a.M., München oder Wien. Auch die Eremitage in St. Petersburg verwahrt zwei Likörservice Elias Adams von außerordentlicher Qualität.
Ulrike Weinhold führt in ihrer Untersuchung zur Augsburger Emailkunst außer dem hier vorliegenden Objekt drei weitere Emailkoppchen auf, welche in ganz entsprechender Weise gestaltet sind (S.137f.). Zum einen handelt es sich um zwei Exemplare, welche in der Sammlung des Schlossmuseums in Gothar verwahrt werden (Inv.-Nr. K342-345), zum anderen um ein sich in der Sammlung des Victoria & Albert Museums in London befindlichen Koppchens mit Unterschale (Inv.-Nr. 1937 A-1898). Diese entsprechen sich nicht nur in Größe und Randdekor der Silbereinfassung des Emails, sondern, sowohl thematisch als auch stilistisch, in der Art ihrer Bemalung. So finden sich hier, wie auch im Falle des vorliegenden Objektes, weite, perspektivisch gestaltete Bildräume von außergewöhnlicher Qualität und nuancenreicher Farbigkeit. Diese Übereinstimmungen berücksichtigend vermutet Weinhold, dass es sich hierbei um einen ursprünglich zusammengehörigen Vierersatz gehandelt haben könnte
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276. Europ. Kunstgewerbe und Schmuck,
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