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Katalog 379 | Alte Kunst

681 Roubaud, Franz (1856 Odessa - 1928 München) Pferdemarkt. Öl auf Leinwand. 85,5 x 150cm. Signiert unten rechts: F. Roubaud. Rahmen. Literatur: Vgl.: Lingenauber, Eckart und Sugrobova-Roth, Olga: Franz Roubaud 1856 - 1928. Catalogue raisonné. Köln 2012. Provenienz: Süddeutscher Familienbesitz seit den 1920er Jahren. Roubaud, zu dessen wichtigen Eigenschaften, wie es noch der bedeutende Münchener Kunstkritiker F. Pecht (Die erste Münchner Jahres-Ausstellung 1889, in: Die Kunst für Alle, 1889, S. 20) notierte, sein besonderes Interesse für die Darstellung von bunten Menschenmengen gehörte, malte zentralasiatische bzw. kaukasische Märkte im Laufe seiner gesamten Künstlerbiografie. Sein berühmtestes Bild zu diesem Thema, der „Markt in Vladikavkas“ (95 x 180 cm, Museo Revolltela, Triest) entstand bereits 1883, zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn. Das langgezogene Format des „Pferdemarkts“, das genauso wie im „Markt in Vladikavkas“ besonders gut die Unendlichkeit der in die bergige Weite übergehenden Steppe erleben lässt, und die meisterhafte Wiedergabe der räumlichen Verhältnisse erinnern daran, dass Roubaud schon 1890 sein erstes Panorama „Die Erstürmung von Achulgo“ ausführte. Die Vielfältigkeit der Bewegungen der Menschen und Tiere im Bild lässt an den militärhistorischen Zyklus für den Tifliser „Tempel des Ruhms“ denken, an dem Roubaud seit 1886 im Auftrag von Alexander III. arbeitete. Die im Vergleich zum „Markt in Vladikavkas“ etwas freiere Malweise und der Charakter der Signatur lassen sich den „Pferdemarkt“ in die Zeit nach 1890 einordnen; die Ähnlichkeit der Komposition und die gleichen Maße lassen in diesem Bild ein Gegenstück zum „Feldlager“ (Catalogue raisonné, Nr. 465) erkennen. Es ist nicht auszuschließen, dass ausgerechnet dieses Bild sich hinter einem der „Märkte in Samarkand“ bzw. „Pferdemärkte in Samarkand“, die Roubaud zwischen 1900 - 1921 in Riga, Petersburg/ Petrograd und München ausstellte (Catalogue raisonné, Nrs. 527 - 537), versteckt. Olga Sugrobova-Roth bestätigt uns, dass die vorliegende Arbeit „Pferdemarkt“ ins elektronische Addendum zum Catalogue raisonné „Franz Roubaud“ (www.roubaud.eu) aufgenommen wird. € 100.000 - 120.000 $ 112.000 - 134.400 Gemälde 19. Jahrhundert


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