1941 Oels/Niederschlesien - 2010 Köln
Modern | Post War | Contemporary Art
am
29.11.2023,
Los
15
Taxe: € 70.000
Ergebnis: €
105.600
(inkl. Aufgeld)
POLKE, SIGMAR
1941 Oels/Niederschlesien - 2010 Köln
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1986.
Technik: Kunstharz und Pigment auf Leinwand.
Maße: 70 x 50cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso unten rechts: S. POLKE 86. Daneben gewidmet: FÜR MARIA.
Wir danken Herrn Michael Trier für hilfreiche Auskünfte.
Provenienz:
- Privatsammlung Maria Osthoff (direkt vom Künstler)
- Privatsammlung Süddeutschland
Das umfangreiche Werk Sigmar Polkes umfasst ein weites Spektrum künstlerischer Medien und experimenteller Maltechniken. Er gehört heute zu den bedeutendsten und international bekanntesten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit.
Bekannt wird Polke als Mitbegründer des "Kapitalistischen Realismus" zu Anfang der 1960er Jahre, einer Kunstrichtung, die wie die Pop Art alltägliche Themen aufgreift, diese aber ironisch hinterfragt und in humorvoller Distanz eine kritische Haltung dazu einnimmt. Die Ersten, für Polkes Werk so markanten, Rasterbilder entstehen.
Schon Mitte der 1960er Jahre und verstärkt ab den 1970er Jahren verwendet Polke Dekorationsstoffe als Bildträger, die so zum Bildmotiv avancieren und beginnt in ersten Schüttbildern den gelenkten Zufall in seinen Arbeitsprozess zu integrieren: ein offenes und dynamisches Wechselspiel.
Großes handwerkliches Können sowie die Freude am Experimentieren münden in geradezu alchemistische Verfahren: Mit Elementen wie "Arsen, Aluminium, Barium, Eisen, Kalium (.), mit der Reihe der Lacke, dem Klarlack Glycerophagen, den Lackkörpern Schellack und Chlorkautschuk, reinen Pigmenten und den Lackfärbepigmenten, dem Rauschgelb genannten arsenhaltigen Auripigment, den Beizen und Siegellacken aus Kunstharz und Kunststoff, den Lösungsmitteln Alkohol, Methanol, Buthanol, und mit der Trockenfarbe Violett, (.)" (Harald Szeemann, zit nach: Sigmar Polke, Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 7, München 1989, S. 10), macht der Künstler seit Beginn der 80er Jahre verstärkt verschiedene Materialien zu Akteuren des Bildes und setzt diese, neben der Farbe, als stilbildendes Element in seiner Kunst ein. Die Ausgestaltung des Deutschen Pavillons auf der Biennale di Venezia 1986, für die er den "Golden Löwen" erhält, bildet einen Höhepunkt dieser Werkphase.
Aus dem selben Jahr stammt das hier angebotene Gemälde, das durch seine leuchtende und kontrastreiche Farbigkeit besticht. Polke nutzt in diesem Schüttbild die gesamte Bildfläche, um die Farbe aufzutragen: Auf einer schwarz grundierten Fläche strahlt unten mittig in Gelb und Violett ein diffuser Farbkörper, der sich durch geschüttete Kleckse und Linien, teils zeichenartig, über die gesamte Bildfläche ausbreitet. Die Durchdringung der Farben, bedingt durch den Farbauftrag in der Manier des amerikanischen Action Paintings, wird durch die Wahl des Materials unterstützt. Durch die Verwendung von Kunstharz und Pigmenten, haben sich diese auf der Bildfläche vermischt. Die Gelb, und Violett-Töne scheinen zu versuchen in dem schwarzen Grund ihren Raum einzunehmen und die dunkle Farbe zu verdrängen bzw. zu überlagern. Auffällig ist, dass Polke hier jedoch nicht einen vollkommen dem Zufall unterliegenden Malprozess nachgegeben hat. Den Konturen und Farbverläufen ist zu entnehmen, dass Polke die Leinwand immer wieder anders gehalten hat, damit die Pigmente sich in unterschiedlichen Richtungen ihren Weg durch das Schwarz suchen. Durch Polkes gelenkten Zufall verdichtet sich das Bild so zu einer sich durchdringenden und überlagernden Bildebene, die durch ihren verführerischen Glanz zu einer homogenen Einheit verschmilzt.
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29.11.2023,
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