Samuel Mohn - Luisenbecher, 75863-37, Van Ham Kunstauktionen
Samuel Mohn: "Luisenbecher" aus unserer Rubrik: Kunstkammer
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Samuel Mohn - "Luisenbecher"

Decorative Art
am 17.05.2023, Los 1090
Taxe: € 4.000
Ergebnis: € 7.260
(inkl. Aufgeld)

"LUISENBECHER".

Mohn, Samuel. Dresden

Datierung: 1810-1815.
Technik: Farbloses Glas, mit Transparentfarben dekoriert.
Beschreibung: Zylindrische Becherform. Schauseitig ein mit dünner schwarzer Linie konturiertes
Herzschild. Darin, auf mattiertem Grund, der Namenszug "Luise Königin von Preußen" und
darunter kleiner "Höchst eigene Züge" in Umdrucktechnik. Unter dem gelb gebeizten
Lippenrand gemalte Blumenbordüre aus Rosen, Vergissmeinnicht und Blattwerk.
Maße: Höhe 9,7cm, ø 6,5cm.


Provenienz:
Privatsammlung Rheinland.

Literatur:
- Kovacek, Michael (Hrsg.), Ausst. Kat. Wien 1995. Für diesen Dekor vgl. Kat.Nr. 76.
- Pazaurek, Gustav E. und Philippovich, Eugen von: Gläser der Empire und Biedermeierzeit. Braunschweig 1976. S.154ff., Für diesen Typ vgl. Abb. 135 u. 135a auf S. 157.

In der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg erlebte die Emailfarbenmalerei auf Hohlgläsern in Deutschland eine Blütezeit. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts verlor sie aber, von dem im 17. Jh. aufgekommenen Glasschnitt verdrängt, zunehmend an Finesse und Bedeutung. Erst mit dem Empire und dem Biedermeier erreichte die Emailmalerei auf Glas einen neuen künstlerischen Höhepunkt.
Eine glückliche Fügung für das Dekorverfahren war dabei seine Verwandtschaft zu Techniken, die sich auf keramischen Materialien großer Beliebtheit erfreuten.

So griffen Hausmaler, die keine weißen Porzellane zur Hand hatten, immer wieder zum Werkstoff Glas. Im Besonderen machte sich in diesem Zusammenhang der ursprünglich aus Weißenfels stammende Samuel Mohn (1762-1815, ab 1809 in Dresden) verdient. Er brachte die Kunstform entscheidend weiter, indem er die vergessene, aber bereits im 17. Jahrhundert in Nürnberg erfundene, transparente Malerei neu erforschte und eine Palette an leuchtenden aber zart-transparenten Farben entwickelte. Gemeinsam mit seinem Sohn Gottlob Samuel Mohn (1789-1825), fertige er in seiner Werkstatt ab 1806 eine große Zahl fein bemalter Gläsern mit Porträt-, Wappen- oder Landschaftsdarstellungen.

1806 fertigte Samuel Mohn ein der Königin Luise von Preußen zu Ehren ihres 30. Geburtstages gewidmetes Glas an, das von der erfreuten Königin mit der überaus generösen Summe von drei Goldstücken entlohnt wurde. Es ist das älteste bekannte Mohn-Glas und steht zudem am Anfang einer Reihe von Werken des Glasmalers, die sich mit Luise von Preußen auseinandersetzen. Als die Königin am 19. Juli 1810 im Alter von nur 34 Jahren verstarb, fertigte Mohns Werkstatt eine umfassende Serie an verschiedenen Gläsern zum Andenken an die Herrscherin, der vom Volk eine geradezu kultartige Verehrung entgegengebracht wurde, zu der auch die hier vorliegende Version gehört.

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497. Decorative Art,
am 17.05.2023, Los 1090
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