1930 Heinzendorf - 2002 Köln
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
27.05.2014,
Los
256
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
58.050
(inkl. Aufgeld)
Girke, Raimund
1930 Heinzendorf - 2002 Köln
Ohne Titel. 1959. Mischtechnik auf Leinwand. 101 x 126cm. Signiert und datiert verso auf dem oberen Keilrahmen: R. GIRKE 59 (Bleistift). Daneben bezeichnet: Girke (Filzstift). Rahmen.
Provenienz:
Galerie Neher, Essen (N 1405; Aufkleber)
Galerie LG (Landessparkasse Girokasse), Stuttgart (Aufkleber)
Privatsammlung Nürnberg
Literatur:
Elger, Dietmar: Raimund Girke - Malerei, Ostfildern-Ruit 1995, Farbabb. S. 60
Raimund Girke ist ein Maler, der seine Arbeit in der künstlerischen Tradition des Tafelbildes sieht. Damit entspricht er so gar nicht der heutigen Vorstellung von dem zeitgenössischen Künstler als einem Grenzgänger zwischen allen Stilen, Gattungen und Techniken. Stattdessen hat Girke immer an der Malerei auf Leinwand und Papier festgehalten; es existiert in seinem Werk nicht eine einzige plastische Arbeit. Selbst die Bemalung der seitlichen Kanten seiner Leinwände hat er 1973 bereits nach wenigen Monaten wieder aufgegeben, weil die Bilder ihm schon dadurch zu sehr Objekte wurden. Malerei ist für Raimund Girke vielmehr stets etwas gewesen, das sich mit Farbe und Pinsel auf der Bildfläche ereignet. Raimund Girkes Malerei sucht die Vielfalt in der Einheit oder den Reichtum in der Reduktion.
Das dominante Weiß wird durch farbige Akzente aktiviert, und der Pinselgestus moduliert die Oberfläche in rhythmischen Strukturen. Vor allem während der sechziger und siebziger Jahre bewegte sich diese Malerei bis in die Grenzbereiche des nahezu Nichtsichtbaren vor. Die Bilder Girkes wurden für ihre Betrachter zu einer Provokation. Der eiligen Wahrnehmung und dem beiläufigen Konsum entzogen sie sich ebenso, wie sie sich dekorativen Funktionen verweigerten. Girke selbst beschrieb seine Malerei als die bewußte Reaktion auf eine visuelle Reizüberflutung und als Versuch, den Betrachter zu einer Konzentration zu führen. Dabei vermeidet Girke einseitige Positionen. Selbst wenn er seine Malerei zwischen den Gegensatzpaaren strenger Ordnung und freiem Gestus, kühlen und warmen Tonwerten oder kräftigen Kontrasten und geschlossenen Weißflächen mal mehr in die eine oder andere Richtung treibt, insgesamt sucht er immer nach der sinnvollen Einbindung aller am gestalterischen Prozeß beteiligten Elemente.
(Elger, Dietmar: Raimund Girke - Malerei, Ostfildern-Ruit 1995, S. 8).
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337. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
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