1777 Wolgast - 1810 Hamburg
Alte Kunst, Gemälde und Skulpturen
am
13.05.2011,
Los
443
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
68.370
(inkl. Aufgeld)
Runge, Philipp Otto(
1777 Wolgast - 1810 Hamburg)
Der Tempel des Glücks. Schwarzer Scherenschnitt collagiert (Blattgold, teilweise grün koloriert).. 28,2 x 32,2cm. Rahmen.
Im Rahmen beschrieben.
Ausstellungen:
Hamburger Kunsthalle/Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 2010/2011, Kat.-Nr. 261, Abb.
Provenienz:
Privatsammlung, Rheinland
Literatur:
Berts, Markus u.a. (Hrsg.): Kosmos Runge - Der Morgen der Romantik, München 2010, Kat.-Nr. 261, S. 346f. mit Abb. (Hier erstmals publiziert.)
Schon seit seiner Kindheit widmet sich Philipp Otto Runge dem Scherenschnitt und gelangt bald zu einer subtilen, scheinbar intuitiven Formensprache. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die hier vorgestellte Arbeit, bei der es sich wahrscheinlich um ein Frühwerk handelt. (Cosima Schwarke, in: siehe Lit.-Angabe, S. 346)
In einer Reihe von allegorischen Tempeldarstellungen in dieser Technik beschäftig sich der Künstler mit dem bürgerlichen Thema der Zufriedenheit und des menschlichen Glücks. Dementsprechend steht im Mittelpunkt unserer Arbeit ein zierlicher Rundbau. Auf seiner Inschrift unterhalb der Kuppel steht "Tempel des Glücks" geschrieben und dessen Dach krönt die Figur der Göttin Fortuna mit Kugel und Schleier, die an die Zerbrechlichkeit des Glückes gemahnt.
In und um den Tempel sind detailreiche Szenen gruppiert: Im Innenraum sitzt ein Paar an einem Tisch, einander zugewandt; links daneben spielen zwei Kinder; darüber sitzt eine große Gesellschaft um eine Tafel und feiert ausgelassen; rechts neben der Kuppel betet ein Eremit in einer Höhle, während ein Mensch die Außentreppe besteigt, um zur Kirche zu gelangen; darunter pausieren zwei Jäger und prosten sich zu. Jung und Alt finden sich hier zusammen, gemeinsam streben sie freigiebig oder enthaltsam nach Wohlbefinden und Glück.
Naiv, romantisch und optimistisch schildert der Künstler hier seine Weltsicht, in der Realität und Wunschvorstellung verschmelzen. So lässt sich sein Scherenschnitt "als Sinnbild einer idealen Gesellschaft verstehen, wie er sich diese in einer seit der Französischen Revolution vom Umwälzung geprägten Zeit vorgestellt haben mag. Intuitiv befördert er in ihm frühromantisches Gedankengut, nimmt den Zeitgeist auf und nutzt bereits hier eine Symbolsprache, die bezeichnend für sein Schaffen werden sollte. Die Einheit aller Dinge, die Runge später in seinen Gedanken zum Gesamtkunstwerk formulieren wird, scheint bereits in diesem Scherenschnitt anzuklingen." (Cosima Schwarke, ebenda)
Werke von Philipp Otto Runge kaufen Aktuelle Auktionen Künstler-Alarm
Werke von Philipp Otto Runge verkaufen Werke schätzen lassen E-Mail schreiben +49 221 92 58 62 200
VAN HAM erzielt regelmäßig sehr gute Ergebnisse für Werke von Philipp Otto Runge.
298. Alte Kunst, Gemälde und Skulpturen,
am
13.05.2011,
Los
443
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
68.370
(inkl. Aufgeld)
Rufen Sie uns unter +49 (221) 92 58 62-0 an oder schreiben Sie uns. Wir werden Ihr Anliegen zeitnah bearbeiten und melden uns so bald wie möglich bei Ihnen. Bei einem gewünschten Rückruf geben Sie bitte ein Zeitfenster innerhalb unserer Geschäftszeiten (Mo–Fr 10 bis 17 Uhr) an.