1959 Edinburgh
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
18
Taxe: € 250.000
DOIG, PETER
1959 Edinburgh
Titel: "Figures at Red House".
Datierung: 1996.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 41 x 30cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und betitelt verso oben rechts: PETER Doig 1996 (unterstrichen) "Figures at Red House" . Hier zudem unleserlich bezeichnet sowie mit Richtungspfeil versehen.
Provenienz:
- Contemporary Fine Arts, Berlin
- Bremer Landesbank (1996 von Vorheriger erworben)
- Gemälde des Künstlers werden selten auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten
- Faszinierendes Werk, das Doigs tiefe Auseinandersetzung mit Landschaften zeigt
- Werke aus seiner frühen Schaffensphase zählen zu den begehrtesten auf dem Kunstmarkt
Malerische Erkundungen eines subjektiven Bildgedächtnisses
Der schottische Künstler Peter Doig gilt als einer der einflussreichsten figurativen Maler seiner Generation. Er verbrachte seine Kindheit auf der karibischen Insel Trinidad, in Kanada und in London. Vor dem Hintergrund dieses bewegten Lebenswandels, der bis heute anhält, lässt sich auch für Doigs Bildproduktion eine multiperspektivische Herangehensweise konstatieren, die sich aus vielfältigen kulturellen und kunstgeschichtlichen Einflüssen speist.
Doigs Gemälde entstehen als malerische Collagen aus Postkarten, Fotos, Filmstills, Magazinabbildungen und weiterem vorgefundenem Bildmaterial zu unterschiedlichen Themen.
Vorlagen aus der individuellen wie kollektiven Bilderkultur - die dichten Wälder Kanadas, Beobachtungen aus dem Atelierfenster, ein Plattencover der Allman Brothers - dienen als Ausgangspunkt und Anregung für die malerische Erkundung seines subjektiven Bildgedächtnisses.
Den Kanon der Malereigeschichte hat Doig verinnerlicht, in seinen Werken rezipiert und zitiert der Künstler versiert malerische Techniken und Ausdrucksformen, um eigene Eindrücke zu vertiefen. Doigs intensive Auseinandersetzung mit dem Farbmaterial und seiner Wirkungsweisen bringt dessen abstrakte Qualität zur Entfaltung. In diesem offenen, fluiden Raum der Malerei kann ein Erzählmoment - allerdings nur punktuell - aufscheinen. Effekte wie Spiegelungen, Dunst und Nebel verwandelt Doig in Lichtpunkte, Flecken, Trübungen, um mit diesen malerischen Störungen die Narration der Szenen anzuhalten, die Deutung des Bildgegenstands zu verschleiern. Stattdessen wird seine flüchtige Existenz als Erscheinung, die plötzlich aufkommt und wieder verschwindet, zum immanenten Bildthema.
Imaginationsräume und elementare Leerstellen
In Doigs Schaffen durchdringen sich äußere Bildanregungen mit flüchtigen Fantasien und inneren Traumvorstellungen, verdichten sich zu atmosphärisch aufgeladenen Stimmungsbildern, deren anhaltende Unbestimmbarkeit oft das Unheimliche streift. Jenseits der Erzeugung einer Illusion von Wirklichkeit ist die Malerei hier die treibende Kraft zur Eröffnung von Räumen, die in den Bereich der Imagination vorstoßen, die ephemere Visionen und Erinnerungen freisetzt.
Mit flüchtigen Strichen in reduzierter Farbigkeit und lockerer Pinselführung ist eine Landschaft mit Personen auf die zartrosa Helligkeit des Malgrundes gesetzt. Dadurch erlangt das Gemälde "Figures at Red House" eine beinahe skizzenhafte Anmutung. Wie die Expressionisten nimmt Doig eine farbliche Umwertung des Motivs vor, verwandelt sein Sujet in ein vibrierendes Gefüge von farbigen Flächen und Linien. Der Dreiklang aus Rot, Blau und Grün bestimmt die Komposition, in deren Mittelpunkt eine vielgestaltige Figurenkonstellation auf einem gekrümmten Weg steht. An dessen Ende steht das im Titel beschriebene Haus als undefinierte Farbfläche. Ein schlanker am linken Bildrand ausgerichteter Baum fasst rahmend den dargestellten Ausschnitt ein. Mit der Eleganz von Matisse löst Doig den Gegenstand in Farbe und Fläche auf, führt ihn an die Grenze zur Abstraktion.
Der Bildgegenstand erscheint durch die fehlende Bildtiefe schemenhaft. Gleichzeitig bleibt das Geschehen durch die den Bildraum füllende Leere ohne narrativen Zusammenhang als lose Ansammlung zeichenhafter Setzungen, die in Uneindeutigkeit - als bloße Andeutung - verharren. Hier ist die Leere keine Fehlstelle, sondern bestimmendes Element der Komposition. Das Weggelassene, Ausgesparte nimmt in den Werken Doigs eine zentrale Rolle ein: "Wenn man anfängt, entsteht ein Bild, indem man immer etwas hinzufügt, man spürt, dass man es aufbauen muss, vom Anfang bis zum Ende, und es ist fertig, wenn es aufgebaut ist. Mit der Zeit erkennt man, dass es auf das ankommt, was man weglässt. Jeder Künstler muss sehen und spüren, dass dieser Punkt erreicht ist . " (Peter Doig in: Ausst. Kat. Peter Doig, Schirn Kunsthalle 2008/9, S. 129 ff)
Bettina Haiss.
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