1928 Laasphe/Westfalen - 2014 Berlin
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
02.06.2015,
Los
216
Taxe: € 50.000
Ergebnis: €
96.750
(inkl. Aufgeld)
PIENE, OTTO
1928 Laasphe/Westfalen - 2014 Berlin
"rot, rot, rot". 2003. Mischtechnik (Feuergouache) auf Leinwand. 70 x 95cm. Signiert und datiert verso auf der Leinwand oben links: piene(eingekreist) '03. Darüber betitelt. Nochmals betitelt, signiert und datiert auf dem oberen Keilrahmen: 'rot, rot, rot' piene(eingekreist) '03. Atelierleiste.
Provenienz:
Galerie Christine Hölz, Düsseldorf (Etikett)
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
"Die intensive Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Raum und Bewegung prägt das
künstlerische Schaffen von Otto Piene seit nunmehr fast sechzig Jahren. An allen Werken
des 1928 im ostwestfälischen Laasphe geborenen Künstlers ist das Licht beteiligt. "Licht
ist die erste Bedingung aller Sichtbarkeit. [...] Licht ist das Lebenselement des Menschen
und des Bildes", schreibt Piene 1958 in der zweiten Ausgabe des von ihm und Heinz Mack
herausgegebenen ZERO-Magazins. Gegen die in den 1950er-Jahren in Deutschland
vorherrschende Strömung des Tachismus und Informel, die er aufgrund der Verwendung von
dunklen Farbtönen als Ausdruck der Trübheit und der rückwärtsgewandten Beschäftigung mit
den Schrecken des Krieges ansieht, setzt der Mitbegründer der Düsseldorfer Zero-Bewegung
auf reine Farben und die Bejahung der Zukunft.
Das Bild ist für Piene ein kontinuierliches
Kraftfeld, das die Energie des Lichts zu einer vitalen Erfahrung des Sehens bündelt. [...]
Die Fähigkeit, "die Natur zu bewundern, [...] ohne uns über die Schrecken der
Vergangenheit und ihre Ursachen hinwegzutäuschen",, bezeichnet Piene als Neuen Idealismus.
Der Gedanke einer behutsamen Verbindung von Kunst und Technik, bei der der Kunst eine
gesellschaftliche Funktion zugewiesen wird, ist eine der Konstanten in Pienes Werk.
Durch das Abbrennen von Fixativen, Sikkativen, Firnissen und Pigmenten, die sich beim
Malen auf der Leinwand angesammelt haben, entstehen gegen 1960/1961 die ersten
Feuerbilder, bei denen das Feuer zum maßgeblichen gestalterischen Element wird. Die Hitze
des Feuers, das Piene auf den Leinwänden entzündet, erzeugt in der Farbschicht der Bilder
Ringe, Krusten und Blasen, welche die zuvor kompositorisch vorherrschenden Kreisformen
erweitern. Das zügige Löschen des Feuers innerhalb von nur wenigen Sekunden entscheidet
über das Gelingen des Bildes. Der Vorgang des Abbrennens hat für Piene dabei nichts
Dekonstruktives an sich, sondern ist für ihn ganz im Gegenteil "ein Prozess, der Neues
schaffen kann". Durch das In Brand-Stecken von Farbe, die mit Sprühdosen auf die Leinwand
aufgetragen wird, werden Pienes Gemälde der späten 1960er- und 1970er-Jahre zunehmend
assoziativ als Blumen, Pflanzen, Fische oder Muscheln lesbar und über die Vergabe von
Titeln zusätzlich inhaltlich deutbar. Als rein chemischer Prozess hat das eruptive
Entzünden der Farbe für Piene eine ausgesprochene Nähe zu den evolutionären Naturkräften
der Erde und des Universums. Die Verwandtschaft des Herstellungsprozesses seiner Gemälde
mit Naturvorgängen erzeugt für ihn daher eine Vielzahl an möglichen Bedeutungen, die für
ihn "Ausdruck konzentriertesten Lebens" sind." (Ziegler, Phillip: Otto Piene -
Energiefelder, Nürnberg 2013, S. 31 f.).
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353. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
am
02.06.2015,
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216
Taxe: € 50.000
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