1928 Laasphe/Westfalen - 2014 Berlin
Moderne + Zeitgenössische Kunst
am
26.11.2014,
Los
337
Taxe: € 40.000
Ergebnis: €
219.300
(inkl. Aufgeld)
PIENE, OTTO
1928 Laasphe/Westfalen - 2014 Berlin
Rasterbild. 1957. Mischtechnik auf SCHOELLERSHAMMER 4G dick (Trockenstempel). Auf Hartfaserplatte montiert. 73 x 101cm. Signiert und datiert unten rechts: Piene (eingekreist) 57. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nürnberg
Bei der hier vorliegenden Arbeit handelt es sich um eines der frühesten Rasterbilder Otto
Pienes. 1957 beginnt Otto Piene erstmals Rastersiebe in seiner Kunst anzuwenden. Die
ersten "Rasterbilder" stellt er Ende September 1957 in der vierten gemeinsam mit Heinz
Mack veranstalteten Abendausstellung aus, die maßgeblich zur Formung der Düsseldorfer ZERO
Gruppe beitrug. Die Rasterbilder zeichnen sich durch ihre in senkrechten, waagerechten und
kreisförmigen Reihungen angeordneten Rasterpunkten aus, die mittels sogenannter
"Rastersiebe" aus perforiertem Karton und Metall auf den Bildträger aufgebracht werden.
Durch das Raster wird eine relativ feste Ölfarbe gespachtelt, welche nach dem Entfernen
des Siebs, mit Lösung- bzw. Malmittel überschwemmt wird, wodurch die Punkte, wie es der
Künstler nennt, "lichtschlüpfig" werden. Trotz der Gleichartigkeit der Rasterpunkte
entstehen unterschiedliche Farbverteilungen und unterschiedliche plastische Strukturen.
"Bewusst wählt Piene für die Rasterbilder vor allem die Farben Silber, Weiß, Gold und
Gelb, also Farben mit knappen oder indifferentem Raumwert, die nicht in den Bildraum über
die optische Tiefe eindringen, sondern umgekehrt über Oberfläche und Faktur in den
Betrachterraum ausstrahlen, so dass mit dem dynamischen Vibrieren des Lichts die Öffnung
des Bildes über seine Grenzen hinaus erfahrbar wird. Innerhalb dieses Farbspektrums - und
mittels variabler Rasterstrukturen - entfalten die frühen Gemälde unterschiedliche
Lichtwerte." (Robbe, Martina: Die Sonne kommt näher. Otto Piene. Frühwerk, Siegen 2003, S.
8)
Aus den Rasterbildern entwickelt Otto Piene die Werkgruppe der Rauchzeichnungen und
Rauchbilder, in dem er anstelle von Farbe den Rauch stark rußender Öllampen und Kerzen
durch die Rastersiebe auf den Bildträger lenkt. Aus der Idee durch die Rastersiebe Licht
leuchten zu lassen, entstehen 1959 die ersten Lichtballette..
Robert van den Valentyn
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344. Moderne + Zeitgenössische Kunst,
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26.11.2014,
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