1827 Düsseldorf - 1905 Düsseldorf
Fine Art
am
14.11.2024,
Los
1293
Taxe: € 6.000
Ergebnis: €
13.200
(inkl. Aufgeld)
ACHENBACH, OSWALDDüsseldorf 1827 - 1905
Titel: In den Albaner Bergen.
Rechts verscheucht ein Junge eine Schlange.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 46,5 x 63,2cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: "Osw. Achenbach".
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Kunsthandlung Gebr. Schöninger, München (rückseitig Etikett-Rest).
Oswald Achenbachs Künstler-Karriere verläuft recht gradlinig - sehr steil: Der jüngere Bruder des an der Düsseldorfer Kunst-Akademie schon als außerordentlich talentiert, aber auch aufsässig aufgefallenen Andreas Achenbach, wird dort bereits im Kindesalter als Student zugelassen. Sechs Jahre, bis 1841 lernt er dort, bleibt aber immer Schüler der Elementarklasse und zeichnet. Erst 1843, nach Verlassen der Akademie, entstehen auf der ersten von sieben Italienreisen seine frühesten, heute bekannten, Ölgemälde.
Italien wird Oswald Achenbachs Leidenschaft. Immer wieder kehrt er, begleitet von Malerfreunden oder von seiner Familie hierher zurück. In Italien gefertigte Gemälde schickt der Künstler ins Rheinland. Viel häufiger malt er aber Skizzen und legt einen großen Motiv-Vorrat an, den er in Düsseldorf in großen Gemälden ausführt. Denn mit seinem "Blick nach Süden" wird er der Liebling des Publikums.
Sammler aus dem ganzen Deutschen Reich, aus Europa und den USA wünschen sich ein Gemälde Oswald Achenbachs. Sein Gefühl für Farbwerte und Lichtstimmungen bei einem freien, vom Impressionismus geprägten Farbauftrag hebt ihn aus der Menge der "Italien-Maler" heraus. Die Kunstwelt und die Gesellschaft verehrt den Maler. Ehrungen und Orden aus ganz Europa sind Belege dafür.
Sieben Gemälde des Künstlers werden hier präsentiert. Jedes von ihnen zeigt den großen Koloristen Oswald Achenbach, lässt aber auch den Erzähler erkennen, der er war:
Das früheste Werk (Katalog 1293) "In den Albaner Bergen" steht wohl im Zusammenhang mit Achenbachs zweiter Italien-Reise 1850, die ihn erstmals (gemeinsam mit Albert Flamm (siehe Katalog 1302, 1303)) bis nach Rom führt. Die Anlage des Gemäldes mit der zentralen Eichengruppe verrät noch den Einfluss Johann Wilhelm Schirmers auf den jungen Maler. In dem atmosphärischen Landschaftsgemälde ist die geschilderte Erzählung von dem Jungen, der eine Schlange verjagt ein fast nebensächliches, aber doch dramatisches Detail.
Eines der Wahrzeichen Roms ist die Engelsburg und der Blick vom jenseitigen Ufer des Tiber auf das antike Bauwerk, die Engelsbrücke und den in der Ferne liegenden Petersdom gehört bis heute zu DEN Motiven der ewigen Stadt. Katalog 1294 zeigt den "spectacular view" im hellen Licht des frühen Tages. Achenbachs Palette in hellblau und hellem beige kontrastiert mit dem stark verschatteten linken Vordergrund. Die Hamburger Kunsthalle besitzt das fast identische Motiv in Abendstimmung, das Oswald Achenbach 1883 ausführte.
Auf dem Weg nach Rom - und daneben auch zu anderen Gelegenheiten - kommt Oswald Achenbach in die Schweiz. In Basel hält er den "Blick von der Mittleren Rheinbrücke auf das Basler Münster" fest (Katalog 1298). Wie so häufig wählt der Maler einen erhöhten Blickwinkel auf das Geschehen. Das Gemälde ist in vier parallelen "Schichten" horizontal gegliedert: Brückengeländer - Fluss - Stadtsilhouette - Himmel geben den Alltags-Personen auf der Brücke einen spannungsvollen Hintergrund.
Wer heute auf Ischia an der "Spiaggia dei Pescatore" steht, genießt denselben Blick, den Oswald Achenbach in seinem 1884 datierten Gemälde (Katalog 1296) darstellte. Zartes Abendrot liegt über der Szene mit der Landmarke des vorgelagerten Castello Aragonese. Die vom Maler im Vordergrund und am Strand platzierten Figuren geben dem Auge Anlass zu verweilen. Oswald Achenbach war auch Laien-Schauspieler und Regisseur und in diesem Gemälde zeigt sich einmal mehr seine Begabung, eine bekannte Vedute mit einem erzählerischen Vordergrund harmonisch zu bereichern.
Ähnlich verhält es sich bei Katalog 1295: "Im Park der Villa Borghese" haben sich verschiedene Personengruppen zusammengefunden, die wie ein Querschnitt der Römischen Gesellschaft wirken: Alt und Jung, Arm und Reich, Klerus, Bürger und Obrigkeit genießen wohl einen Sonntagnachmittag an einem warmen Herbsttag. Die prominente Architektur ist nur am Bildrand erfasst; mächtige Bäume, in impressionistischem Duktus gemalt und steinerne Balustraden umgeben die "Bühne" der Parkwiese. Eine Variante dieses Gemäldes, die eine andere Lichtstimmung aufweist, befindet sich heute in der Sammlung des Düsseldorfer Kunstpalasts.
In dem 1889 datierten Gemälde "Blick über den Golf von Neapel" (Katalog 1297) hingegen, verzichtet Oswald Achenbach fast völlig auf menschliche Darsteller. "Star der Szene" ist der Regenbogen, der in der speziellen Wetter-Konstellation, der Kombination von Regen und Sonnenschein sichtbar wird. Ein "malerisches" Ereignis, das der Künstler mehrfach dargestellt hat und das seine ganze Virtuosität als Lichtregisseur verlangte.
Das Ereignis-reichste Gemälde der hier vorgestellten Werke Oswald Achenbachs ist "Der Ausbruch des Vesuvs" aus dem Jahr 1890 (Katalog 1299). Genau genommen handelt es sich hier um ein Historien-Gemälde, denn der Maler schildert die Panik in der neapolitanischen Bevölkerung beim Ausbruch des Vulkans 1872. In der Via Ponte della Maddalena fliehen Menschen vor dem todbringenden aber zugleich faszinierenden Natur-Schauspiel, das allzu nah sichtbar ist. Andere beten zum Heiligen Januarius, dem Schutzpatron Neapels, dessen Macht die Stadt schon 1767 bei einem Ausbruch des Vesuvs geschützt habe soll. Ein Gemälde in der Sammlung des Düsseldorfer Museums Kunstpalast zeigt denselben Ort weniger dramatisch, am Abend bei aufziehendem Gewitter. Die Perspektive auf das Denkmal des Heiligen ist identisch. Der Vergleich der beiden Gemälde macht aber deutlich, wie viel Freiheit sich Oswald Achenbach mit der Anordnung der "Kulissen"-Architektur erlaubte.
Acht Werke von Oswalds zwölf Jahre älterem Bruder Andreas Achenbach können in diesem Herbst auch vorgestellt werden. Seine Domäne sind die Seestücke und Landschaften "nördlich der Alpen". Denn die namensgleichen Brüder teilen den Markt auf; die Spezialisierung erhöht die Begehrlichkeit bei Sammlern. Andreas Achenbachs Virtuosität speziell bei der Darstellung von Wasser und dramatischen Situationen der Seefahrt kann in den hier gezeigten Gemälden aus verschiedenen Phasen seines Schaffens bewundert werden.
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524. Fine Art,
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