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Obwohl beide Brüder zu Lebzeiten als berühmte und geachtete Künstlerpersönlichkeiten angesehen werden, steht Oswald bisweilen im Schatten des zwölf Jahre älteren Andreas und wird immer wieder an dessen Erfolg gemessen. Zeitlebens hegt er zu ihm ein ambivalentes Verhältnis.
Oswald Achenbach wird 1827 in Düsseldorf geboren. 1835 geht er, im ungewöhnlich jungen Alter von 8 Jahren, an die Düsseldorfer Kunstakademie. 1841 verlässt er diese jedoch vor Beendigung seines Abschlusses und tritt 1844 in den Verein der nichtakademischen Düsseldorfer Künstler ein. Seine erste von insgesamt sieben Italienreisen erfolgt 1845. Zwei Jahre später werden beide Achenbach-Brüder zum ersten mal gemeinsam auf der Jahresausstellung des Düsseldorfer Kunstvereins ausgestellt.
1848 gründet Oswald zusammen mit anderen Künstlern den Künstlerverein Malkasten. Zu dieser Zeit sind seine Gemälde bereits hoch angesehen. Er gilt als talentiert. Die öffentlichen Ehrungen für ihn setzen früh ein. Bereits 1852 erhält er mit der Ehrenmitgliedschaft an der Kunstakademie von Amsterdam die erste von zahlreichen Ehrenmitgliedschaften an internationalen Kunstakademien, wie zum Beispiel von Sankt Petersburg, Wien oder Rotterdam. 1863 nimmt Oswald die Stelle als Professor der Landschaftsklasse an der Akademie an, woraufhin er kaum noch zum Malen kommt. Interessant ist, was er seinen Schülern mitgibt: Er legt sehr viel Wert auf die richtige Lichtstimmung und die dadurch erzeugte Räumlichkeit. Er rät nicht im Atelier zu bleiben, sondern in der Natur zu zeichnen.
In seinem Spätwerk verändert sich Oswald Achenbachs Malstil und nährt sich zunehmend einer Loslösung der Farbe vom Gegenstand. Diese experimentellen Werke, die er mit Spachtel und den Fingern malt, bleiben jedoch weitgehend unbeachtet. Im Jahr 1905 verstirbt Oswald Achenbach in Bad Wildungen.
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