1970 Leipzig
Modern | Post War | Contemporary
am
27.11.2024,
Los
19
Taxe: € 40.000
BISKY, NORBERT
1970 Leipzig
Titel: "Alliierter Waschtag".
Datierung: 2004.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 150 x 200cm.
Bezeichnung: Zweifach mit Künstlersignet bezeichnet verso. verso. Zudem betitelt und datiert verso oben rechts: "ALLIIERTER WASCHTAG" 2004.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Galerie Michael Schultz, Berlin
- Privatsammlung Norddeutschland
- Prägnantes Frühwerk, in dem Bisky seine ostdeutsche Biografie verarbeitet
- Biskys Werke sind in zahlreichen bedeutenden internationalen Sammlungen wie dem MoMA, New York, der Berlinische Galerie, Berlin und dem Museum Ludwig in Köln vertreten
Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie
"Ich bin mit vielen Regeln und Vorschriften in der DDR groß geworden. Es gab Vorstellungen, was gut und schlecht und nicht sein darf. Deshalb habe ich jetzt so einen Freiheitswahn." (Norbert Bisky, in: Die Zeit, 28.01.2011)
Der Sohn des 2013 verstorbenen Politikers Lothar Bisky wurde 1970 in Leipzig geboren. Er wächst in der DDR auf, erlebt die Hoffnungen vor dem Mauerfall und die Enttäuschungen danach. Bisky ist vertraut mit den Werken des Sozialistischen Realismus' und der russischen Malerei und setzt sich in seinen eigenen Gemälden, mithilfe von heroischen Posen und idealisierten Körpern seiner Dargestellten, kritisch damit auseinander.
Von 1994 bis 1999 studiert er an der Universität der Künste Berlin bei Georg Baselitz. Neben ihm nennt Bisky die alten spanischen Meister Francisco de Goya, Francisco de Zurbarán oder Jusepe de Ribera als Impulsgeber für seine Kunst.
Der Mensch steht im Mittelpunkt seiner Gemälde. Meist sind es junge Männer, die sich in teils alltäglichen, teils mystischen Szenarien wiederfinden. Die neorealistischen Gemälde zeichnen sich durch eine ungeheure Farbgewalt aus, die die dargestellten Protagonisten oft wie eine Woge umspielt.
Der Ruf der Freiheit
Das hier vorgestellte Gemälde ist ein Frühwerk Biskys. Typisch hierfür sind die pastelligen Farbtöne. Im Mittelpunkt eines wüstenartigen Umfelds mit strahlend blauem Himmel steht ein weißblonder Jüngling, der mehr einen idealisierten Typus als einem Individuum gleicht. Oberkörperfrei blickt er nach rechts über seine Schulter und richtet so die Aufmerksamkeit des Betrachtenden auf die Figurengruppe im Hintergrund. Sie alle tragen dieselben grünen Jogginganzüge. Auch der Jüngling scheint die Hose dieses Jogginganzugs zu tragen. Der Anzug fungiert hier wie eine Uniform, alle vier Männer stehen in einer Verbindung zueinander. Die Figurengruppe schwingt, in der Bewegung erstarrt, eine Spitzhacke. Bisky greift damit eines der beliebtesten Motive des Sozialistischen Realismus' auf: Die schuftende Arbeiterklasse. Der Titel des Werks "Alliierter Waschtag" bestätigt diesen Eindruck.
Der Jüngling hat sich von den Arbeitern entfernt und hält ein Tuch in der Hand, welches entlang der unteren Bildhälfte weht und ihn verlockend umspielt. Die Streifen erinnern an die Stripes der US-amerikanischen Flagge. Die Bewegungen des Tuchs bestärken diese Wirkung. Wie einst Bisky in seiner Jugend, erlebt der Jüngling eine Entfremdung der ihm bekannten Welt. Die Freiheit umspielt ihn verführerisch und ist im Begriff ihn einzunehmen.
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