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Ab 1964 studiert er Malerei am Liceo Artistico in Benevento, wo er 1968 sein Diplom erhält. Fortan arbeitet er als freischaffender Künstler.
In den 1970er Jahren findet Paladino zunehmend zu den für ihn heute typischen technischen Ausdrucksformen und erreicht mit seinen Ersten Ausstellungen schnell überregionale Bekanntheit. Mit seinen Weggefährten Sandro Chia, Francesco Clemente und Enzo Cucchi entdeckte er Anfang der 1980er Jahre die figurative Malerei wieder. In ihr setzen sich die Künstler mit den umfassenden Systemen der Natur, der Magie, des Rituals und der sozialen Organisation auseinander. Dabei bedienen sie sich des Stil- und Formenrepertoires aller Kunstepochen und Kulturlandschaften. Diesen entnehmen sie was gefällt, experimentieren mit neuen Kombinationen und verwandeln Zitate aus der Literatur und Kunstgeschichte.
Dem prallen, bunten Motivfundus der Kollegen setzt Paladino schon sehr früh eine lyrische Bildsprache aus verschlüsselten Zeichen und erdnahen Farbtönen entgegen. Seine rätselhaften Symbole entlehnt er unter anderem der griechischen Mythologie sowie der etruskischen, ägyptischen und afrikanischen Stammeskunst, wie auch der Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne. Aber nicht nur auf Vergangenes, was verloren scheint, bezieht er sich, sondern auch auf Aktuelles und Persönliches. Bei der Transformation und Neuinterpretation nimmt er dann den Dialog zwischen strenger geometrischer Ordnung und Figuration, zwischen Malerei und Skulptur sowie zwischen Ratio und Mythos auf.
In seiner gestischen Malweise verdichtet er so in einer symbiotischen Verbindung von Abstraktion und Figuration die zeichenhaft verkürzten »Dinge« zu Chiffren. Mit seinen seltsamen menschlichen Figuren, Tieren, Zwitterwesen, Masken und Pflanzen schafft er magische Bildwelten und rätselhafte Allegorien. Dabei bezieht er den Tod immer wieder mit ein, den er mittels Totenschädel, Gebeinen und Kreuzen zum Objekt des Hohnes macht. Die Symbole seiner fantastischen, oft archaisch wirkenden Bildfindungen scheinen eine genaue Lesart zu suggerieren. Doch ganz im Gegenteil: sie sind immer mehrdeutig und voller Assoziationen - Ihr Geheimnis gibt Paladino nicht preis.
Mimmo Paladino lebt und arbeitet in heute Mailand und Benevento.
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