1868 Landshut - 1932 Neukastel
Modern | Post War | Contemporary Art
am
05.06.2023,
Los
103
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
26.400
(inkl. Aufgeld)
SLEVOGT, MAX
1868 Landshut - 1932 Neukastel
Titel: Nini auf der Mauer (auch: Bildnis einer Dame im Freien, Nini).
Datierung: 1899.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Auf Holzplatte kaschiert.
Maße: 100 x 75cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Max Slevogt 99.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Das Gemälde wurde zu einem früheren Zeitpunkt restauratorisch bearbeitet.
Provenienz:
- Nachlass des Künstler (seitdem im Besitz der Nachfahren)
Ausstellungen:
- Berliner Secession, Berlin 1900
- Max Slevogt Galerie - Schloss Villa Ludwigshöhe, Mainz 2017/19 (Dauerleihgabe)
Literatur:
- Ausst. Kat. Zweite Kunstausstellung der Berliner Secession, Berlin 1900, Nr. 266 (hier betitelt: Freilichtstudie)
- Müller, Georg (Hrsg.): Max Slevogt - 96 Reproduktionen nach seinen Gemälden - Mit einem Vorwort von Karl Voll, München/Leipzig 1912, Kat.-Nr. 33, o. S., Abb. (Hier betitelt: Freilichtstudie)
- Wilhelm Hausenstein: Slevogt, in: Kunst und Künstler XVII, Berlin 1919, S.9, Abb.
- Emil Waldmann: Max Slevogt, Berlin 1923, S. 79, Abb.
- Goering, M. (Hrsg.): Max Slevogt - Sechzig Bilder, Königsberg 1941, o.S., Abb.
- Ausst. Kat. Berlin, Ort der Freiheit für die Kunst, Nationalgalerie Berlin, 1960, Nr.
20
- Imiela, Hans-Jürgen: Max Slevogt - Eine Monographie, Karlsruhe 1968, Kat.-Nr. 20, S. 51, Abb.
- Max Slevogt ist neben Lovis Corinth und Max Liebermann der wichtigste Vertreter des deutschen Spätimpressionismus
- Wunderbares Beispiel für die atmosphärische Freilichtmalerei in lichtdurchfluteter Farbigkeit
- Das Gemälde ist seit seiner Entstehung im Besitz der Familie des Künstlers und wird nun erstmals auf dem Kunstmarkt angeboten
Die Entstehung des Werkes "Nini auf der Mauer" fällt in dasselbe Jahr, in dem Slevogt erstmalig bei Paul Cassirer in Berlin ausstellt. Es zeigt die 35jährige Antonie (Nini) Finkler, die er im Jahr zuvor geheiratet hatte. Auf einer Mauer sitzend, ist sie in leichter Untersicht im Profil, von Sonnenlicht umfangen und in reicher Garderobe mit Hut, dargestellt. In ihren Händen hält sie einen Stift sowie ein Notizbuch. Dass die neuartige, atmosphärische Darstellung bei Slevogts Zeitgenossen nicht nur Bewunderung hervorrief, sondern auch Kritik, beschreibt Hans-Jürgen Imiela in seiner Monographie von 1968: "Das malerische Interesse ist auf die Erscheinung der Robe abgelenkt. Das "Objekt der Darstellung" bleibt völlig regungslos, die reich strukturierte Oberfläche glüht auf. Es geht sogar kaum noch um materielle Beschaffenheit. Das Licht in seinen Brechungen und das Leuchten in den Schatten hat einen größeren Anspruch als der Einzelmensch. Max Liebermann hat seine Kritik an dem Bild dahin formuliert, dass man so seine Frau nicht male." (Imiela, Hans-Jürgen: Max Slevogt. Eine Monographie, Karlsruhe 1968, S. 50). Mit diesem Kommentar scheint sein Künstlerkollege doch aber auch eine Art Bewunderung für die besondere und in seinen Augen total überzogene Malweise Slevogts auszusprechen.
Das Gemälde hing laut Slevogts Aufzeichnungen im Graphikzimmer auf dem Slevogthof in Neukastel (Leinsweiler). Es ist in beiden erhaltenen Bilderlisten des Künstlers verzeichnet und wird in einem Brief Bruno Cassirers an Max Slevogts Frau Antonie (Nini), vom 15. Nov. 1899, bereits erwähnt.
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Johann Herkenhöner
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