1847 Berlin - 1935 Berlin
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
01.06.2016,
Los
37
Taxe: € 80.000
Ergebnis: €
154.800
(inkl. Aufgeld)
Liebermann, Max
Berlin 1847 - 1935
Zwei gehende Mädchen - Studie zum "Schulgang in Laren". 1897. Öl auf Papier. Auf Holz aufgezogen. 36 x 50cm. Signiert unten rechts: M Liebermann. Modellrahmen.
Zu diesem Gemälde liegt ein Gutachten von Prof. Dr. Matthias Eberle, Max Liebermann-Archiv, Berlin vom 3. Dezember 2015 vor.
Provenienz:
Kunstsalon Abels, Köln (Aufkleber; hier Titel: In der Morgensonne)
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
Osborn, Max u.a.: Hundert Meister der Gegenwart in farbiger Wiedergabe, Leipzig 1902, in: 2. Heft; Berliner Kunst 1, Farbtaf. 9 (hier betitelt: Schulmädchen (Oelstudie))
Angebotskatalog Farbige Kunstblätter aus dem Verlage von E. A. Seemann in Leipzig, Leipzig 1908, Nr. 2009, Abb. S. 36
Richard Graul (Hrsg.): Deutsche Kunst in Wort und Bild, Leipzig 1911, o.S., Farbtaf. 46
Max Liebermann - Acht farbige Wiedergaben seiner Werke, mit einer Einleitung von Hans Wolff (E. A. Seemanns Künstlermappe 20), Leipzig o.J. (1914, 1916 oder 1917?), Farbtaf. 2 (hier betitelt: Schulmädchen (Ölskizze))
Eberle, Matthias: Max Liebermann, 1847-1935 - Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Bd. II 1900 - 1935, München 1996, Abb. S. 529 (Foto aus der Zeitschrift Die Woche, 1902, Nr.
S.143. Siehe hier das Gemälde oben rechts)
Eberle, Matthias: Max Liebermann, 1847-1935 - Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Bd. I 1865-1899, München 1996, Wvz.-Nr. 1897/16 mit s/w Abb. (hier mit den Vermerken: Unbezeichnet, Verschollen). Vgl. hier Schulgang in Laren - 1. und 2. Fassung , Wvz.-Nrn 1898/3 und 1898/4.
Liebermann hat diese Studie im Sommer 1897 angefertigt. Sie "geht den verschiedenen, im Berliner Atelier entstandene Fassungen des "Schulgang in Laren" (Wvz. - Nrn 1898/3 und 1898/4) unmittelbar voraus, da sie die Figuren bereits in das Gewebe der Lichtflecken auf dem Boden einbindet. Das Motiv zeigt deutlich Liebermanns Vorliebe für Situationen und Orte, in denen sich Mensch und Natur in einem sanften, ausbalancierten Verhältnis befinden. Diese Mädchen etwa gehen nicht in einem unwegsamen Wald spazieren, sondern streben unter dem schützenden Dach alter Bäume zielgerichtet der Dorfschule entgegen. Auf diesem Weg nehmen sie einander gerne an der Hand und bilden so gleichsam kleine soziale Zellen, die alle, gezogen von den unsichtbaren Fäden der Pflicht, auf ein ihnen gemeinsames Ziel zulaufen.
Die Studie wurde früh abgebildet und man erkennt dabei, dass sie - wohl von Liebermann selbst - später überarbeitet wurde. So wurden die Ränder ergänzt und die Lichtflecken auf dem Boden etwas verstärkt. Auch auf dem Hut des Mädchens vorne scheinen dabei einige Lichtstege dazu gekommen zu sein. Aus Eingriffen dieser Art erklären sich Unterschiede zwischen alten und neueren Reproduktionen." (Eberle, aus dem Gutachten) Vgl. hierzu die Abbildung im Wvz.
Robert van den Valentyn
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372. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
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